27.02.2018 09:43 Uhr

Ronaldo zurück in der Spur: Nummer 7 lebt

Cristiano Ronaldo hat seine Form wiedergefunden
Cristiano Ronaldo hat seine Form wiedergefunden

Die erste Saisonhälfte lief alles andere als berauschend, doch pünktlich zur heißen Phase scheint Real Madrid wieder voll da zu sein. 30 Tore in sieben Ligaspielen sprechen eine deutliche Sprache. Auch Superstar Cristiano Ronaldo hat seinen Torriecher wieder entdeckt.

Dabei war der 33-Jährige schon heftig in der Kritik bei den Madrilenen, nachdem er in den ersten 14 Ligaspielen nur vier Treffer erzielte.

Die Sportzeitung "AS" veröffentlichte noch im Januar eine Umfrage, bei der 67,5 Prozent von 125.000 Befragten sich einen Abschied des Portugiesen wünschten. Seine Antwort darauf gab der Stürmer zuletzt auf dem Platz. Und sie fiel deutlich aus.

Zehn Tore gingen alleine in den letzten sieben Ligaspielen auf sein Konto, Real holte dabei 19 von 21 möglichen Punkten. Auch beim 3:1 im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain avancierte er mit zwei Treffern zum Match-Winner.

Privatleben und Fitness beflügeln Ronaldo

Woran liegt es, dass "CR7" ausgerechnet jetzt so stark aufspielt und seine vermeintliche Krise überwunden hat? Fragt man den dreifachen Weltfußballer, dann sieht er ganz klar zwei Faktoren als Grund für seine Topform: seinen mentalen Gefühlszustand und seine gute Fitness – auch im mittlerweile reifen Fußballer-Alter.

"Auf der persönlichen Ebene geht es mir sehr gut, ich habe eine wachsende Familie und bin sehr glücklich in meinem Leben", so der Stürmer, der mit elf Treffern auch die Torjäger-Liste der Champions League anführt: "Auf der professionellen Ebene hatte ich ebenfalls zwei gute Jahre hinter mir, wo ich sowohl im Verein als auch mit Nationalmannschaft Titel gewinnen konnte." Ronaldo erklärt weiter, dass er nach Jahren harter Arbeit alles erreicht habe, wovon er geträumt hat.

Erfolge wie das Double mit Real Madrid oder die Europameisterschaft mit Portugal 2016 wären "ohne Verzicht nicht möglich", so Ronaldo. Er könne nicht mehr "alles so machen wie mit 20 Jahren" und konzentriere sich akribisch darauf, auch im Herbst seiner Karriere immer "in der besten physischen Verfassung zu sein". Hilfe leistet ihm dabei vor allem das Trainer-Team bei Real Madrid.

Zidane als Orakel für den Aufschwung

Zinédine Zidane holte 2016 Fitness-Coach Antonio Pintus zu Real Madrid und verfolgt mit dem Italiener ein ausgewiesenes Trainings-Programm, welches gerade in der Spätphase den Madrilenen einen Vorteil gegenüber anderen Mannschaften verschaffen soll.

Schon im Dezember kündigte Zidane den derzeitigen Aufwärtstrend an und sagte: "Im Februar wird die Mannschaft so richtig in Form in kommen."

Die jüngsten Resultate geben dem umstrittenen Trainer recht, denn Real fegt förmlich über die Konkurrenz hinweg. Als Leader geht Cristiano Ronaldo voraus, auch mit einem Auge auf seine Mitspieler. Zuletzt ließ er trotz einer Chance auf einen Hattrick beim 4:0 gegen Alaves seinen Sturmkollegen Karim Benzema einen späten Elfmeter schießen, da dieser in einer Formkrise steckt und zuvor von den Real-Fans mehrfach heftig ausgepfiffen wurde.

Für Torhüter Keylor Navas zeigte diese Geste wahre Größe. "Es sagt viel über unsere Mannschaft und über ihn als Person aus", so der Schlussmann aus Costa Rica über Ronaldo: "Wenn man einen auspfeift, pfeift man alle aus. In diesen Momenten müssen wir geeinter denn je sein." 

Diese mannschaftliche Geschlossenheit könnte in den kommenden Wochen der Schlüssel zum Erfolg für Real sein. Zumindest in der Champions League.

Denn in La Liga steht man aufgrund des durchwachsenen Saisonstarts 14 Punkte hinter dem Erzrivalen FC Barcelona und darf sich als Tabellendritter keinerlei Hoffnungen mehr auf eine Titelverteidigung machen.

Dennoch wollen die Madrilenen ihren Aufwärtstrend am Dienstagabend bei Espanyol Barcelona fortsetzen. Mit einem Cristiano Ronaldo in Topform.

Moritz Wollert

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