Zürich und die Young Boys trennen sich in der ersten Runde der neuen Saison 1:1. In einer ereignisreichen Partie konnten die Zürcher ihr Chancenplus nicht in Tore umwandeln. YB blieb eiskalt und nutzte die einzige Torchance. Spät aber verdient konnten die Limmatstädter ausgleichen.

Der FCZ startete dominant und siegesgewillt in die Partie. Bereits in der ersten 20 Minuten erspielte sich der Stadtklub diverse hochkarätige Torchancen. Die Young Boys schienen ein wenig überrascht zu sein, war deren Spiel doch sehr einfallslos und kompliziert, sodass die Angriffe zumeist versandeten. Man erhoffte sich viel vom neuen Traum-Sturmduo bestehend aus dem französischen Kopfballhünen Guillaume Hoarau und dem Neuzuzug Miralem Sulejmani, der einst 25 Millionen Euro Ablöse kostete.

Das Duo zeigte zwar im Ansatz ihr Talent, etwa als Sulejmani Hoarau per Lupfer in die Tiefe schickte, der Franzose jedoch knapp im Abseits stand. Es wurde augenscheinlich, dass die zwei vielleicht ein Spiel entscheiden können, jedoch nicht eine ganze Meisterschaft.Dafür ist die ganze Mannschaft notwendig und hier fehlt noch die Abstimmung. Solche Missverständnisse am Anfang sind nicht ungewöhnlich und sobald die Feinjustierung abgeschlossen ist, könnten sich die Berner zu einer offensiven Macht entwickeln.

Viele Torchancen - keine Tore

Es dauerte 69 Minuten, ehe sich Hoarau vor knapp 9000 Zuschauern im Stadion Letzigrund in die Höhe schraubte und die Massflanke von Jan Lecjaks unhaltbar für Yannick Brecher einnetzte. Lecjaks war zuvor herrlich von Gajic in die Tiefe freigespielt worden. Philippe Koch machte dabei als Statist keine gute Figur.

Kurz vor Schluss konnte Koch seinen Fehler aber wieder gutmachen indem er eine flache Chiumiento-Hereingabe eiskalt verwertete. An der Strafraumgrenze lauernd verhielt sich der Aussenverteidiger wie ein eiskalter Torjäger und setzte den Ball technisch sauber mit dem rechten Innenrist ins linke tiefe Eck. YB-Keeper Yvon Mvogo machte dabei keine allzu gute Figur, jedoch wurde er auch von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.

Für den FCZ wäre in diesem Spiel definitiv mehr drin gewesen. Aus gefühlten 15 Torchancen resultierte am Schluss ein einziges Tor. Die Zürcher hätten den Sieg verdient, doch YB zeigte sich eiskalt. In Sachen Chancenverwertung zeigten die Berner dem FCZ heute den Meister, ansonsten war die für einen Titelkandidaten aber noch überschaubar.

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Lionel Baumgartner