Es war in den letzten Jahren nie so spannend, wer sich in der Super League für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren wird. Im Moment sieht es so aus, als ob dafür mindestens Platz vier nötig wäre. Der Abstand zwischen dem drittplatzierten YB und den siebtplatzierten St. Gallern beträgt dabei nur fünf Punkte.

Im Berner Oberland ist das Ziel gesetzt, die Weichen sind gestellt. Auf Platz fünf liegend, fehlen nur drei Punkte auf den FC Luzern. Und obwohl die Thuner während der ganzen Saison nie besser klassiert waren, ist ihnen der Sprung auf den vierten Rang durchaus zuzutrauen. Das 5:0 vor Ostern im Letzigrund gegen GC hat wohl niemand erwartet, und ganz abgesehen von den Auswirkungen dieses Spiels auf den Titelkampf, hat es den FC Thun in eine gute Ausgangslage gebracht. Gegen den FCSG werden nach wie vor die verletzten Roland Bättig, Berat Sadik, Fulvio Sulmoni und zudem Luca Zuffi fehlen, der sich eine Oberschenkelzerrung zugezogen hat. Sekou Sanogo ist fraglich. Dafür wird ein alter Bekannter zurückkehren, Stefan Glarner unterschrieb bei seinem neuen alten Verein einen Vierjahresvertrag.

Leistungssteigerung nötig

Zu Gast in Thun ist eine Mannschaft, die diese Saison doch schon ingesamt sieben Mal unter den beliebten vier Spitzenplätzen verweilte. Dennoch steht der FC St. Gallen zurzeit am Ende der europäischen "Kampftruppe" auf Rang sieben. Um Thun auswärts zu besiegen und somit an den Bernern vorbeizuziehen, braucht es eine dringliche Leistungssteigerung. Beim 0:0 zuhause gegen Lausanne war in der letzten Partie nicht viel Internationales zu sehen. Am Sonntag wird Coach Jeff Saibene auf die verletzten Sven Lehmann, Philippe Montandon, Džengis Čavuševič und Daniel Sikorski verzichten, Matias Vitkieviez ist zudem gesperrt. Vor allem die Offensive will Saibene gegen Thun mehr sehen, was mit diesen Ausfällen keine leichte Aufgabe sein wird.

In der Super League geht es in den letzten sechs Runden ans Eingemachte. Fehltritte kann sich keiner mehr erlauben, jeder Punkt zählt. Das Spiel zwischen dem FC Thun und dem FC St. Gallen ist ein Duell auf Augenhöhe. Leicht favorisieren lassen sich höchstens die heimstarken Berner Oberländer, die vor eigenem Anhang spielen dürfen.

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Stefan Hürst