U21 Freundschaft 2014 » November » Liveticker: Deutschland - Niederlande 3:1

Fazit:
Das Testspiel der U21-Auswahlen aus Deutschland und der Niederlande endet leistungsgerecht mit 3:1. Von dem Glanz der ersten Hälfte war in den zweiten 45 Minuten nicht mehr viel zu sehen. Vielmehr hat die Defensive im negativen Sinne auf sich aufmerksam gemacht, sodass die Holländer mehr und mehr ins Spiel kamen. Bedingt durch die vielen Wechsel war dann letztlich keine wirkliche Struktur mehr im Spiel, sodass sich ein munteres Hin und Her entwickelte. Boëtius konnte mit seinem Schuss in der 79. Minute den erkämpften Anschlusstreffer markieren, allerdings blieb es der einzige Höhepunkt. Bleibt zu hoffen, dass sich der junge Hoffnungsträger der Niederländer Nathan Aké nicht zu übel verletzt hat und das Horst Hrubesch die Erkenntnisse des Spiels seiner Mannschaft näher bringen kann. In fünf Tagen steht die nächste Begegnung in Prag an und vielleicht wird man dort die brillante Leistung der ersten Hälfte idealerweise über 90 Minuten durchziehen können.

Die Nachspielzeit läuft und es wirkt mehr wie ein lockeres Auslaufen. Hier passiert wohl nichts mehr.

In einem Zweikampf an der Grundlinie im Stafraum der Holländer kann sich Malli durchsetzen, wird im Anschluss aber zurückgepfiffen. Der Schiedsrichter will da ein Offensivfoul gesehen haben. Diskussionswürdig.

Angesichts der gesteigerten Leistung in der zweiten Halbzeit geht der Anschlusstreffer der Gäste übrigens voll in Ordnung. Ein weiteres Tor für die deutsche Elf wäre aber noch ganz schön.

Die Hausherren sind wieder im Spiel. Der Druck wird erhöht.

Nach einem vermeidbaren Fehler verliert Süle den Ball, kann ihn aber mit einer durchaus riskanten, aber sehr gut ausgeführten Grätsche wieder zurückholen und macht damit seinen eigenen Fehler wieder gut.

Das Wechselkarussell dreht sich weiter und mit ihm geht nun der stärkste holländische Angreifer vom Feld. Für Janssen steht nun Dammers auf dem Spielfeld.

Die kurze Behandlungspause nutzt Coach Reynierse und bringt zwei frische Kräfte in die Partie.

Und der wird auch direkt in Szene gesetzt, nachdem sich Malli auf der linken Seite durchsetzen kann und van der Hart prüft. Der kann den Schuss zunächst noch blockieren, aber gegen den Nachschuss vom heranstürmenden Arnold wäre er machtlos gewesen, allerdings zieht der das Leder aus knapp acht Metern über den Kasten.

Nach einem strammen Schuss von Boëtius ist ter Stegen der Einzige, der hellwach ist und den Ball klasse pariert. Die Abwehrkette sah da allerdings nicht wirklich gut aus.

Der auffällige El Ghazi bringt die nächste Flanke von der rechten Seite gefährlich in den Strafraum. Mit Boëtius findet sich auch ein Abnehmer, der Kugel aber am Kasten vorbeiköpft.

Nachdem Geis Janssen unsanft zu Fall brachte, gibt es den nächsten Freistoß für die Niederländer aus gefährlicher Position. Der Schuss landet allerdings in der Mauer und kann auch im Nachhinein nicht mehr gefährlich werden.

Für die kommenden 45 Minuten gibt es wie für ein Testspiel typisch einige neue Gesichter auf dem Rasen zu sehen. Vor allem Hrubesch wechselt munter durch.

Halbzeitfazit:
Ohne Nachspielzeit pfeift Yefet das Spiel beim Stand von 3:0 für die deutsche Mannschaft zur Halbzeit ab. Das Ergebnis geht in der Höhe absolut in Ordnung, da die junge Nationalelf einen ganz starken Fußball spielt. Über die kompletten 45 Minuten konnte man sich behaupten und mit quirligen Spielern wie Bittencourt oder Meyer geht in der Offensive einiges. Die jungen Niederländer hingegen waren zwar gerade zu Beginn und auch nach dem ersten Gegentreffer sichtlich motiviert mitzuspielen, allerdings kann das Tempo der Nachbarn im Großen und Ganzen nicht mitgegangen werden. Man darf gespannt sein, ob aus deutscher Sicht auch die zweite Hälfte so viel Spaß machen wird, oder ob die Oranje zurückschlagen kann.

Gelbe Karte für Jorrit Hendrix (Niederlande)
Die erste Karte des Spiels darf sich Hendrix abholen, nachdem er im Mittelfeld mit gestrecktem Bein in den Mann sprang. Eine vermeidbare Aktion, die zurecht mit dem Gelben Karton bestraft wird.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Max Meyer
Das ist einfach ganz stark gespielt. Süle beweist große Zweikampfstärke und erobert im Angriff der Gäste den Ball. Dann geht es erneut ganz schnell nach vorne und nur viel Ballstationen später zappelt die Kugel erneut im Netz. Dieses Mal war es Meyer selbst, der sich im Strafraum letztlich nicht von zwei Gegenspielern beirren lässt und das Leder mit Übersicht ins lange Eck schiebt.

Bisher (zum Glück) recht unscheinbar, aber dennoch erwähnenswert ist der heutige Schiedsrichter der Partie Alon Yefet. Der Israeli ist der einzige Vertreter seines Landes, der in einem Champions-League-Spiel zur Pfeife greifen durfte.

Die deutsche Elf braucht zwar seine Momente, aber wenn sie mal einen Angriff anzieht, werden die Zuschauer von einem rasanten Tempo begeistert. Sehr schöner One-Touch-Fußball, dessen Abschluss nur knapp am Kasten vorbeifliegt.

Nach kurzer Behandlung an der Seitenlinie ist der Mann aus Kaiserslautern wieder im Spiel, es kann wohl weitergehen für ihn.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Dominique Heintz
Und dann sowas! Getreu dem Motto "Wenn gar nichts geht, dann so" schnappt sich Heintz den Ball, stolziert bis an die Strafraumgrenze und zieht aus halblinker Position ab. Van der Hart kommt nicht mehr dran und darf nach 20 gespielten Minuten bereits ein zweites Mal hinter sich greifen.

Aber auch die Oranje ist ziemlich aktiv und versucht jetzt gerade nach dem Gegentreffer die Kontrolle des Spiels an sich zu reißen. Bisher vergebens.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Amin Younes
Das aggressive Auftreten der deutschen Elf hat sich ausgezahlt! Im doppelten Doppelpass mit Bittencourt und Hofmann tänzelt sich Younes durch die gegnerischen Abwehrspieler hindurch und schiebt die Kugel an van der Hart vorbei ins rechte Eck. Schöne Aktion! So kann es weitergehen.

Auch bei der direkt daran anschließenden Ecke steigt Hofmann am höchsten, aber sein Kopfball landet auf dem Tor.

Auf der anderen Seite kommen die Holländer auch zu ihrer ersten Ecke. Nachdem ein deutscher Verteidiger die Kugel ins Aus köpft, darf nochmal von der gegenüberliegenden Eckfahne getreten werden. Aber auch diese Chance verpufft ereignislos.

Erste gute Aktion von Meyer, der sich an der Strafraumgrenze gegen zwei Gegenspieler durchsetzen kann, aber dann keinen Abnehmer findet.

Die Aufstellung und einige Informationen mehr können wie gewohnt dem Spielschema entnommen werden.

Als Vorbereitung auf die Europameisterschaft im nächsten Jahr in Tschechien hat sich der DFB bewusst einige Hochkaräter als Testspielgegner ausgesucht. Während man zum Abschluss des Jahres heute die Niederlande empfängt und in fünf Tagen zum Gastgeber nach Prag reist, wird man im März erst Italien zu Gast haben und anschließend in England antreten. "Wir haben absichtlich hochkarätige Gegner ausgesucht, um uns auf Topniveau auf die EM vorzubereiten", sagte Hrubesch.

Ganz bittere Nachrichten gab es gestern für Rani Khedira: Der in Leipzig spielende Bruder des Weltmeisters wurde erstmals in das U21-Aufgebot beordert, musste gestern allerdings wegen einer Überlastung des linken Mittelfußes wieder aus dem DFB-Lager abreisen.

Trainer Horst Hrubesch möchte nach überstandener und souveräner EM-Qualifikation den Charakter eines Testspiels voll ausnutzen, viel rotieren und einigen neuen Gesichtern eine Chance geben: "Wir hatten seit Beginn der Qualifikation kaum ein Testspiel und somit nicht viele Gelegenheiten, Dinge auszuprobieren. Die beiden Länderspiele gegen die Niederlande und Tschechien sind für uns wichtige Tests, bei denen wir dem einen oder anderen die Chance geben werden, sich zu beweisen."