20.11.2013 11:16 Uhr

Sieg gegen die USA sorgt für Zuversicht

Ein Treffer von Marc Janko brachte Österreich den Sieg gegen die USA
Ein Treffer von Marc Janko brachte Österreich den Sieg gegen die USA

Der versöhnliche Ausklang des Länderspieljahres ist Österreich mit dem 1:0-Sieg gegen WM-Teilnehmer USA gelungen. Ihren Erfolg verdankte die ÖFB-Auswahl der fleißigen Arbeit am Defensivverhalten in den vergangenen Tagen sowie der fehlenden Kaltschnäuzigkeit der Gäste. Den künftigen Aufgaben dürfen auch nicht zuletzt die Debütanten mit Selbstvertrauen entgegenblicken.

"Nach der Woche in Spanien war es wichtig, dass wir das eine oder andere umgesetzt haben", zeigte sich ÖFB-Teamchef Marcel Koller unter dem Strich zufrieden mit der Leistung. Ein Sieg, vor allem zu null, ist schließlich auch in einem freundschaftlichen Testspiel schön – besonders dann, wenn die Nummer 53 der Welt einen auf Platz 13 rangierenden WM-Teilnehmer schlägt. Dass auch das Glück auf der Seite der Österreicher war wollte Koller nicht bestreiten, wenngleich er feststellte: "Es ist nun mal so, dass man Tore erzielen muss."

Der Schweizer hatte beim diesmaligen Zusammenzug sein Augenmerk auf das Verhalten ohne Ballbesitz gelegt. " Wir haben sehr viel Mittelfeldpressing und Defensivarbeit trainiert", wusste etwa Robert Almer zu berichten. Der Tormann war einer der Väter des Siegs, rettete aus kurzer Distanz gegen Geoff Cameron (66.) sowie zuvor in Hälfte eins mit einer heiß diskutierten Parade. Ob der Ball nach dem Handspiel von Marko Arnautović bereits im Tor war, konnte und wollte Almer nicht beurteilen: "Ich weiß es nicht. Man reagiert da nur auf den Ball. Da sollte man über Torlinientechnologie nachdenken, um es in solchen Situationen genau zu wissen."

Klinsmann vermisst Glück, Torkameras und Dempsey

Für US-Teamchef Jürgen Klinsmann war die Entscheidung des Schiedsrichterteams um den Ungarn István Vad jedenfalls ein Witz: "Entweder es war Tor oder es war Handspiel, dann gibt es zumindest Elfmeter." Trotzdem war der Deutsche auch nach der zweiten torlosen Partie seiner Mannschaft (zuvor ein 0:0 in Schottland) nicht traurig. "Je länger das Spiel ging, desto klarer war die Angelegenheit von unserer Seite aus. Wir haben nur versäumt, das Tor zu machen", glaubte Klinsmann.

Die letzte Klarheit habe gefehlt, sowie neben dem Glück auch ein Spieler wie der derzeit verletzte Clint Dempsey. "Wenn er auf dem Platz gestanden wäre, macht er diese Chancen locker rein."

Eine ansprechende erste österreichische Halbzeit wurde nach einer flüssigen Kombination von Marc Janko mit dem letztlich spielentscheidenden Tor belohnt. Danach wurde das ÖFB-Team nach hinten gedrängt und das nicht ungewollt. "Wir haben eingeübt tiefer zu stehen und kompakt die Räume eng zu machen", so Koller. Kritikpunkt des Teamchefs war indes das Umschaltspiel. "Das hat nicht so geklappt, weil wir den Ball zu schnell verloren haben", bemängelte er die mangelnde Präzision.

Lob für Debütanten Hintereggger und Hinterseer

Positiv beurteilte der vor einer Woche 53-Jahre alt gewordene Teamchef seine beiden Debütanten in der Startelf. Martin Hinteregger lieferte seiner Ansicht nach eine "ruhige, routinierte, abgeklärte" Leistung ab. "Lukas Hinterseer war sehr aktiv in der ersten Halbzeit, hat dann aber dem Tempo Tribut gezollt."

Salzburg-Abwehrspieler Hinteregger, der neben Aleksandar Dragović in der Innenverteidung begann freute sich über den "Supereinstand" und war "was die Defensive angeht zufrieden", denn darauf habe er sich konzentrieren wollen. Offensivwirbelwind Hinterseer von Wacker Innsbruck sprach sogar vom "Höhepunkt der bisherigen Karriere". Das Einschlafen wäre ihm am Vorabend des Teamdebüts schwerer als sonst gefallen, gestand der Tiroler.

Was den 20.200 Fans im Ernst Happel-Stadion Tags darauf klar ersichtlich war, nämlich, dass die Chemie mit dem Rest des Teams stimmt, war Hinterseer schon in Spanien klar: "Beim Training hab ich gemerkt, dass es passt. Ich war gleich in die Mannschaft integriert."

Für Teamchef Koller ist das Duo genauso wie die später eingewechselten Philipp Zulechner und Kevin Wimmer "in den weiten Kreis aufgenommen." Nun seien die Debütanten "in der Pflicht die Leistung im Verein zu bestätigen."

Positives Jahr mit einem Makel: Die USA sind nicht Portugal

Fazit: Endlich wurde wieder ein Freundschaftsspiel (im November) gewonnen. Koller hat den geglückten Auftakt nach seiner Vertragsverlängerung. Und die positive Bilanz 2013 war dem Teamchef wohl auch wichtig, machte er doch zum Schluss noch alle Schotten dicht und brachte Florian Klein sowie Markus Suttner als Mittelfeldspieler. "Die USA haben Druck gemacht. Ein Verteidiger läuft eben eher zurück als ein Stürmer", lautete die einfache Erklärung.

Keeper Almer sprach allerdings aus, warum der Wohlfühlfaktor an diesem Abend nicht vollends gegeben war: "Es wäre uns lieber gewesen, wenn wir in Schweden gewonnen und heute gegen Portugal gespielt hätten."

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Sebastian Kelterer

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