Woltemade bittet um Ruhepause

Nach der nächsten Offensiv-Gala steht die U21 vorzeitig im EM-Viertelfinale. Erneut überragt Nick Woltemade.
Den vorzeitigen Viertelfinal-Einzug ließen sich Nick Woltemade und Co. so richtig schmecken. Um kurz vor Mitternacht gab es in der Kabine der MOL-Arena Burger und Salat von DFB-Koch Andre Göldner. "Für jeden Geschmack war etwas dabei", sagte der Gladbacher Rocco Reitz: "Das haben wir uns nach dem Spiel verdient."
Trainer Antonio Di Salvo setzte nach dem überzeugenden 4:2 (2:0) gegen Tschechien, dem zweiten Sieg im zweiten EM-Spiel, sogar noch einen drauf. "Ich werde Montag mal ein paar Stunden freigeben, damit alle das ein bisschen mehr genießen können", sagte der 46-Jährige.
U21-EM: Woltemade muss sich ausruhen
Vor allem für Woltemade kommt die Erholung zum richtigen Zeitpunkt. "Ich will mich nur ausruhen ehrlicherweise. Das war jetzt schon ein taffes Programm, ich habe in sehr kurzer Zeit sehr viele Minuten gesammelt", sagte der Neu-Nationalspieler, der nach seinem Dreierpack zum Auftakt auch in Dunajska Streda groß aufgespielt hatte.
Die Treffer von Paul Nebel (41.) und Eric Martel (59.) legte der Stuttgarter auf, das 3:0 erzielte er selbst - per Kopf (54.). "Die Tore fühlen sich sehr gut an, aber ich freue mich auch für die anderen. Ich bin sehr stolz auf uns", sagte der 23-Jährige.
Mit vier Toren ist Woltemade auf dem besten Wege, als vierter Deutscher nach Pierre Littbarski (1982), Luca Waldschmidt (2019) und Lukas Nmecha (2021) Torschützenkönig einer U21-EM zu werden. Auch die sieben Tore von Waldschmidt, der gemeinsam mit dem Schweden Marcus Berg (2009) den EM-Rekord hält, sind durchaus in Reichweite.
Tresoldi und Woltemade bilden Traum-Duo
"Ich brauche nicht mehr sagen, wie wichtig Nick für uns ist. Er verändert unser Spiel", sagte Di Salvo. Woltemade sei "einfach der perfekte Sturmpartner", sagte Hannovers Nicoló Tresoldi, der die Führung erzielte (34.). "Aber auch allgemein: Sieben Tore, wir haben eine überragende Offensive, es macht einfach Spaß."
Lediglich die zwei Gegentreffer sorgten am Ende für etwas Unmut. Nach den "überragenden 60 Minuten" (Tresoldi) habe es nach dem Eigentor von Bright Arrey-Mbi (61.) und dem Treffer von Karel Spacil (66.) in der hitzigen Atmosphäre nochmal "ein bisschen gebrannt", sagte Woltemade, letztlich war der Sieg aber ungefährdet.

Am Mittwoch (21:00 Uhr/Sat.1) geht es nun gegen Titelverteidiger England "nur noch" um den Gruppensieg, bevor im Viertelfinale mit Spanien oder Italien ein richtiger Kracher wartet. Er werde gegen die Young Lions "definitiv" rotieren, kündigte Di Salvo an. "Ich kann jeden Spieler ohne Bauchschmerzen einsetzen", sagte der Coach.
Und so schwitzten die Ersatzspieler um Paul Wanner, Ansgar Knauff und Nelson Weiper am Montagmittag auf dem Trainingsplatz schon wieder für ihre Chance, während die Stammkräfte im Hotel ausschlafen und entspannen konnten. "Jeder in diesem Team hat sich das absolut verdient, Minuten zu sammeln", sagte Reitz.
Das Ziel gegen England bleibt dennoch dasselbe: "Wir wollen ungeschlagen bleiben und auch England schlagen", sagte Tresoldi: "So werden wir da auch reingehen." Das Team ist eben hungrig auf mehr.