Turin-Derby geht bei Twitter in Verlängerung

16 von 18 möglichen Punkten hat Juventus nach sechs Runden am Konto. Keine schlechte Bilanz eigentlich, die unglaubliche spielerische Dominanz der letzten Jahre scheint aber dennoch dahin zu sein. Das konnte man auch beim äußerst hitzigen 1:0-Derbysieg gegen Torino bemerken.
Hitzig war es zum einen deswegen, weil dem einzigen Treffer durch Paul Pogba eine Abseitsstellung von Carlos Tévez vorausging und zum anderen, weil danach Schmutzwäsche via Twitter und Co gewaschen wurde.
Tévez veröffentlichte am Abend ein Foto von sich, auf dem er seinen lädierten Knöchel präsentierte. Ciro Immobile, der zur Hälfte Juve gehört, tackelte den Argentinier brutal nieder und sah dafür nur Gelb. "Wir gewinnen immer mit etwas Hilfe. Darum bekommt einer, der mir fast das Sprunggelenk bricht, auch nur eine Verwarnung", klagte der "Apache".
Kann der Juventus-Trainer nicht rechnen?
Für Aufregung sorgten auch die Aussagen von Juve-Trainer Antonio Conte, der nach dem Spiel behauptete, Torino hatte absolut keinen Ballbesitz. Die "Stiere" stellten daraufhin seine mathematischen Fähigkeiten in Frage.
"Unsere Mathematik-Kenntnisse sind tatsächlich nicht berauschend. Aber wir können bis null zählen. So viele Schüsse gab nämlich Torino ab", rechtfertigte sich Juventus auf der Vereinshomepage. Die finale Retourkutsche vom kleineren Stadtrivalen ließ nicht lange auf sich warten: "Macht euch nicht schlecht. Immerhin habt ihr es geschafft bis 31 zu zählen. Ah, wir meinen natürlich 29."
Das war auf die Anzahl der gewonnenen Scudetti bezogen. Juventus wurden bekanntlich offiziell zwei Meisterschaften aberkannt, die alte Dame führt die Trophäen aber weiterhin als gewonnene Titel.
Danach kam nichts mehr. Die volle Konzentration von den "Bianconeri" liegt jetzt auf der Champions League. Dort sind sie gegen Galatasaray nämlich unter Zugzwang. "Ich weiß nicht, ob es schon ein entscheidendes Spiel ist. Nach dem verdammten Unentschieden in Kopenhagen wollen wir aber alle gewinnen", meinte Paul Pogba, dem in dieser Saison endgültig der Durchbruch gelang.
Mit 700 Spielminuten ist er auch der Spitzenreiter im Kader von Juventus. "Die U20-WM hat mir sehr in meiner Entwicklung geholfen. Ich werde erfahrener und besser. Das ist ein gutes Gefühl. Ausruhen werde ich mich aber sicherlich nicht", meinte der 20-Jährige. Seine Leistungen sind auch anderen Vereinen aufgefallen. So soll er ganz oben auf dem Wunschzettel von Arsenal stehen. Juventus will einen Abgang aber verhindern und bereitet eine ordentliche Gehaltserhöhung vor.
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Johannes Sturm