Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft siegt überraschend, aber absolut verdient gegen den fünffachen Weltmeister aus Brasilien mit 1:0. Das einzige Tor erzielte der brasilianische Rechtsverteidiger Dani Alves, welcher in der 48. Minute seinen eigenen Torhüter mit einem wuchtigen Kopfball überlistete.

Brasilien startete furios und überrannte die Schweizer in den ersten zehn Minuten. Dann fand die Schweiz ebenso ins Spiel und es entwickelte sich ein Schlagabtausch auf höchstem Niveau mit etlichen guten Torchancen auf beiden Seiten. Für die Schweiz rettete Benaglio einmal grandios, einmal traf Paulinho nur die Latte. Auf der anderen Seite brachte mehrmals ein Brasilianer noch im letzten Moment ein Bein in den Abschluss eines Schweizers.

Nach der Pause war von Brasilien nichts mehr zu sehen. Die Schweiz dominierte während der gesamten zweiten Halbzeit und erzwang schon früh das Eigentor von Dani Alves mit druckvollem Spiel nach vorne. Der einzige Makel war der unsorgfältige Umgang mit den Kontermöglichkeiten. Erfreulich hingegen war die Leistung von Dzemaili, welcher Captain Inler hervorragend vertrat. Und auch die Neulinge zeigten eine gute Leistung, wenngleich Schär und Lang von den Brasilianern nicht derart gefordert wurden wie im Vorfeld erwartet wurde. Nichtsdestotrotz ist es eine grosse Leistung, gegen Brasilien zu Null zu spielen. Damit hat die Schweiz in diesem Jahr weiterhin noch kein Tor erhalten.

Somit sollten die Schweizer genug Moral getankt haben für die letzten WM-Qualifikationsspiele. Selbstverständlich steigt damit aber auch der Druck noch weiter, denn wer Brasilien schlägt, muss natürlich auch Island, Norwegen, Albanien und Slowenien schlagen. Dazu werden aber auch Tore nötig sein. In vier Spielen im aktuellen Jahr hat die Schweiz bloss ein mickriges Törchen selbst erzielt. Die Spieler tun daher gut daran, nicht abzuheben, sondern weiter hart zu arbeiten. Dann werden irgendwann auch die Tore wieder zahlreicher fallen.

Ralph Lehner