09.04.2009 23:45 Uhr

Diego bringt Werder auf Halbfinal-Kurs

Bremen (dpa) - Kunstschütze Diego hat für Werder Bremen das Tor zum Halbfinale des UEFA-Pokals ganz weit aufgestoßen.

Der Tabellen-Zehnte der Fußball-Bundesliga gewann gegen Udinese Calcio verdient mit 3:1 (1:0) und nimmt das erhoffte Tore-Polster mit in das Viertelfinal-Rückspiel in einer Woche im Friaul. Vor 32 548 Zuschauern im Weserstadion erzielten der spielfreudige Brasilianer Diego (34./67. Minute) und Hugo Almeida (69.) die Treffer für die Norddeutschen, die sich allerdings durch eine Nachlässigkeit in der Abwehr drei Minuten vor dem Ende durch Fabio Quagliarella noch das Anschlusstor einfingen. Zuvor hatte Torhüter Tim Wiese alle brenzligen Situationen vor seinem Kasten gemeistert.

Die Bremer wollten gegen den Tabellen-14. der Serie A dort anknüpfen, wo sie am Sonntag beim 4:1 gegen Hannover aufgehört hatten. Doch zunächst erwies sich das Abwehrbollwerk der Italiener als unüberwindlich, auch weil Werder im Spielaufbau zu viele Fehler unterliefen und in Strafraumnähe zu umständlich kombiniert wurde. Dann brachte ein entschlossener Antritt von Diego die Gastgeber im dritten Europapokal-Duell der Saison gegen einen italienischen Club auf die Siegerstraße. Während Werder danach auch spielerisch zulegte, konnte der zuletzt wie am Fließband treffende Claudio Pizarro in der Sturmspitze nur wenige Akzente setzen.

Als sich im weiten Rund wegen des ideenlosen Bremer Spiels bereits leiser Unmut regte, sorgte Naldo nach 30 Minuten für den ersten Muntermacher der dahinplätschernden Partie. Der Abwehrspieler jagte den Ball aus gut 30 Metern ans Lattenkreuz. Weil der nachsetzende Pizarro Gäste-Keeper Samir Handanovic unfair anrempelte, versagte Schiedsrichter Laurent Duhamel aus Frankreich dem vermeintlichen 1:0 die Anerkennung. Doch vier Minuten später war alles korrekt abgelaufen. Von Mesut Özil angespielt drang Diego entschlossen in den Strafraum ein und ließ Handanovic mit einem Flachschuss in die lange Ecke keine Abwehrchance.

«Wir haben nach vorne lange Zeit nicht so druckvoll gespielt, erst nach dem 1:0 lief es besser», kommentierte Klaus Allofs die lange Anlaufzeit seiner Mannschaft. 75 Sekunden nach Wiederbeginn stockte dem Werder-Sportdirektor ebenso wie den Bremer Anhängern der Atem, als Quagliarella plötzlich frei vor Tim Wiese auftauchte, den Ball aber am Werder-Schlussmann und auch um Zentimeter am Gehäuse vorbei lupfte. Gegen Udines wendigen Top-Stürmer mussten Per Mertesacker und Naldo im Deckungszentrum stets auf der Hut sein. Auch in der 55. und 59. Minute fand Quagliarella in Wiese seinen Meister.

Danach fand die Elf von Thomas Schaaf wieder zu ihrem Rhythmus, zog das Tempo an und sorgte mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Nach Zuspiel von Özil tanzte Diego im Strafraum einen Gegenspieler aus und schlenzte den Ball mit viel Übersicht in den Torwinkel, dann lief Almeida nach Pass von Sebastian Boenisch Udines Abwehr auf und davon und schloss sein Solo mit einem platzierten Flachschuss in die Ecke zum 3:0 ab.

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