Bochum scheitert in letzter Minute: 1:1 gegen Lüttich
Bochum (dpa) - Der VfL Bochum hat in letzter Minute den Einzug in die Gruppenphase des UEFA-Pokals verspielt. Auf den Tag genau sieben Jahre nach ihrem internationalen Heim-Debüt kassierte die Mannschaft von Trainer Peter Neururer gegen Standard Lüttich in der Nachspielzeit das 1:1. Jorge Wiston Curbelo erzielte den Ausgleich für die Belgier, der nach dem 0:0 im Hinspiel das Erstrunden-Aus bedeutete. Nach dem ersten Europapokal-Tor von Marcel Maltritz (45.+2) wähnte sich der VfL vor 23 800 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion bereits in der Gruppenphase, doch Maltritz' Treffer zwei Tage vor seinem 26. Geburtstag war am Ende wertlos.
Neururer hatte seine Mannschaft vor dem Anpfiff heiß gemacht. «Heute gibt es kein Schönspielen, heute gibt es nur eins: Ärmel hoch krempeln. Das ist ein Endspiel», sagte er und nahm jene Spieler in die Pflicht, die in der Bundesliga gegen Werder Bremen mit 1:4 verloren hatte.
Die mit drei Stürmern spielenden Bochumer begannen dann auch mit dem festen Willen, die sieglose Serie im Ruhrstadion in dieser Saison zu brechen. Der Däne Tommy Bechmann setzte mit seinem strammen 18- Meter-Schuss ein Zeichen (10.), doch Lüttichs Torwart Vedran Runje lenkte den aufsetzenden Ball um den Pfosten. Im Gegenzug setzte Mohamed Tchite eine Eingabe des starken Portugiesen Sergio Conceicao neben den Pfosten (11.).
Der Tabellen-Neunte der belgischen Liga agierte in dem munteren Spiel viel zielstrebiger als vor zwei Wochen in Lüttich und verbuchte durch Karel Geraerts (25.) und Conceicao (30.) zunächst auch die zwingenderen Chancen. Doch als sich beide Teams bereits auf die Pause einrichteten, schlug Maltritz zu. Sein Kopfball-Tor nach einem Freistoß von Kapitän Dariusz Wosz war sein erster Treffer im achten Europapokal-Spiel.
Um einen Tanz auf der Rasierklinge zu vermeiden, drängte Bochum in der zweiten Halbzeit auf ein weiteres Tor. Doch ein elfmeterreifes Foul von Eric Deflandre an Wosz (69.) wurde nicht geahndet. Auf der Gegenseite klärte VfL-Torwart Rein van Duijnhoven mit Hilfe des Pfostens gegen Oguchi Onyewi (55.). Lüttich hatte weitere verheißungsvolle Szenen, und die Bochumer Abwehr, die in drei Bundesliga-Heimspielen in dieser Saison schon acht Gegentore kassierte, hielt der Nervenprobe erneut nicht stand.