10.08.2011 23:30 Uhr

Letzter Test vor dem Deutschland-Spiel: ÖFB will gegen die Slowakei Hoffnung schöpfen

Es ist die Generalprobe für die Länderspiele der allerletzten Chance. Österreich probt am Mittwoch (20.30 Uhr) in Klagenfurt gegen die Slowakei die Ernstfälle Deutschland und Türkei. Bereits am 2. September in Gelsenkirchen könnte die EM-Qualifikation für die ÖFB-Auswahl endgültig unerreichbar sein. "Wenn wir dort verlieren, ist die Qualifikation weg", gestand Teamchef Constantini.


Dementsprechend ernst nehmen Constantini und seine Equipe den finalen Test 23 Tage vor dem Deutschland-Spiel. Der Tiroler dürfte sein Team im Vergleich zum Hinspiel gegen den großen Nachbarn, das im Juni erst in der Schlussphase unglücklich mit 1:2 verloren gegangen ist, nur punktuell verändern. "Ich will nicht alles zerreißen, was zuletzt ganz gut funktioniert hat", erklärte Constantini. "Es wird eine ähnliche Aufstellung wie zuletzt."


Das heißt, Rapid-Arbeitsbiene Stefan Kulovits kommt im defensiven Mittelfeld zu seinem vierten Länderspiel. Anstelle des an der Achillessehne blessierten und in Deutschland gesperrten Paul Scharner rückt Aleksandar Dragović in die Innenverteidigung. Dazu könnte Austria-Offensivmann Zlatko Junuzović im Mittelfeld Türkei-Legionär Ekrem Dağ ersetzen, der wegen des verschobenen Meisterschaftsbeginns noch über keine Spielpraxis verfügt.


Sturmduo kommt mit Selbstvertrauen


Im Sturmzentrum scheint Kapitän Marc Janko neben Stuttgarts Martin Harnik gesetzt. Beide hatten am Wochenende zum Ligastart getroffen. "Wenn du als Stürmer Tore schießt, ist das immer gut für das Selbstvertrauen", versicherte Janko. Der Angreifer von Twente Enschede war bei Constantini zuletzt nicht immer erste Wahl gewesen. "Ich beschäftige mich aber nicht so gerne mit der Vergangenheit", sagte der 28-Jährige. "Darum kann ich mir nichts kaufen."


Kaufen kann sich auch Constantini um einen Sieg nichts. Er würde den 56-Jährigen, dessen Vertrag mit Jahresende ausläuft, nach anhaltenden Diskussionen um seine Position aber wieder fester im Sattel sitzen lassen. "Ich hoffe auf eine Leistung wie in den letzten zwei Spielen gegen Deutschland und Lettland (3:1)", erklärte Constantini. "Da hat es ganz gut geklappt. Ich hoffe, dass es wieder klappt, und dass wir gewinnen."


Slowakei sorgte bei der WM 2010 für Furore


Die Slowaken um ihren herausragenden Spielmacher Marek Hamsik seien allerdings ein beträchtliches Kaliber. Immerhin waren die Nachbarn im Vorjahr erst im WM-Achtelfinale am späteren Finalisten Niederlande gescheitert (1:2). Die Slowakei liegt in der FIFA-Weltrangliste auf Rang 29, Österreich auf 66. "Das sagt schon etwas aus", meinte Constantini. "Nämlich, dass die Slowakei in letzter Zeit erfolgreicher war als wir. Sie haben eine sehr routinierte Mannschaft."


Constantini und sein Assistent Manfred Zsak wollten dem mit intensivem Videostudium entgegenwirken. Die Vorbereitung ähnelte jener auf ein Qualifikationsspiel, wenngleich viel weniger Zeit zur Verfügung stand. Mit dem kompletten 22-Mann-Kader absolvierte Constantini nur das Abschlusstraining am Dienstagnachmittag. "Nach einer längeren Vorbereitung haben wir mit Ausnahme von Belgien immer bessere Leistungen gebracht", meinte Constantini.


Gegen die Belgier hatten die Österreicher am 25. März mit einer 0:2-Heimniederlage ihre Talfahrt in der EM-Quali eingeleitet. Mittlerweile hilft nur noch eine Überraschung in Deutschland. "Wir haben uns selbst in diese Situation gebracht", gestand Constantini. "Dort zu gewinnen, wäre ein Oberwunder. Wenn wir das schaffen, können wir aber auch die drei nächsten Partien mitnehmen." Neue Hoffnung soll gegen die Slowakei geschöpft werden.

apa

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