Ein Treffer reicht ÖFB-Frauen für NL-Play-off

Alexander Schriebl ist mit dem Ziel angetreten, die Liga A der Nations League zu halten. Seit Freitagabend ist klar, dass Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam über den Umweg Play-off die Möglichkeit dazu hat. Mit sechs Punkten aus den beiden Duellen mit Gruppe-A1-Schlusslicht Schottland wurde das Minimalziel erreicht. Minimalistisch waren die beiden Ergebnisse - wie in Ried reichte auch im Hampden Park von Glasgow ein einziger Treffer, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Das Resultat spiegelte den Spielverlauf allerdings nicht wider. Der ÖFB-Sieg hätte eigentlich höher ausfallen müssen. "Das ganze Spiel gesehen war es ein sehr verdienter Sieg. Es war keine Frage, ob wir überhaupt ein Tor schießen, es war komplett klar, so wie das Spiel gelaufen ist", sagte Schriebl. Für die Erlösung sorgte Julia Hickelsberger-Füller erst in der 62. Minute. Davor und danach hätte vor allem sie für klarere Verhältnisse sorgen müssen. "Ich hätte selbst drei Tore machen sollen. Vielleicht ist es aber in einem anderen Spiel wichtiger, die Chancen zu nützen. Heute hat ein Tor gereicht", meinte die Matchwinnerin.
Tor auch im fünften Spiel
Schriebl konnte damit gut leben. Auch im fünften Länderspiel unter seiner Führung gab es einen Treffer. "Ich hoffe, das können wir so fortführen", hob der 46-Jährige das Positive hervor. Ein Kopfball nach Schasching-Eckball war entscheidend. Anderen Topchancen waren aber auch schöne Spielzüge vorausgegangen. "Heute haben wir bewiesen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir haben auch mit dem Ball sehr gute Lösungen gefunden, vor allem erste Hälfte", resümierte Schriebl. Seinen Spielerinnen attestierte er einen "super Job". Auch deshalb gab es nur zwei Wechsel, den ersten erst in der 88. Minute.
Dass die Nummer 18 der Welt im Duell mit dem Weltranglisten-24. der Favoritenrolle neuerlich gerecht wurde, schmeckte besonders Manuela Zinsberger, Laura Wienroither, Marina Georgieva, Verena Hanshaw, Sarah Puntigam, Sarah Zadrazil und Hickelsberger-Füller, die allesamt auch am 6. Oktober 2022 beim bitteren 0:1 nach Verlängerung im WM-Quali-Play-off in Glasgow in der ÖFB-Startelf gestanden waren. "Viele hatten noch eine Rechnung offen", betonte Zinsberger. Man habe als Kollektiv gezeigt, was es heiße, zu verteidigen, dabei einen überragenden Job gemacht.
Sieg "tut gut"
Die Niederösterreicherin selbst wurde wenige Tage nach dem von der Bank aus miterlebten Champions-League-Triumph mit Arsenal nur wenig geprüft. In der entscheidenden Phase war sie aber bei einem Lattenschuss von Kirsty Howat noch leicht dran (88.). "Mit Manu hinten haben wir eine Wand", sagte Puntigam. Laut der Kapitänin habe man es am Ende "unnötig spannend" gemacht. "Trotzdem: Sieg, zu Null, fix dritter Platz - das tut gut."
Als Draufgabe soll auch am Dienstag (20.30 Uhr) in der Wiener Generali Arena zum Pool-Abschluss gegen Gruppensieger Deutschland im Unterschied zum Hinspiel-1:4 Zählbares her. "Es muss unser Anspruch sein, auch da Punkte mitzunehmen", gab Zinsberger die Marschroute vor. Laut Hickelsberger-Füller könne man in einem sehr speziellen Duell, auf das gefühlt jeder warte, mit Selbstvertrauen auftreten. Noch viel wichtiger wird es dann aber Ende Oktober. Da geht es im Play-off um den Verbleib auf höchster Nations-League-Ebene. Nach aktuellem Stand wäre Nordirland, Irland, Finnland oder Tschechien der Gegner.
apa