Schults eindringliche Warnung an Oberdorf

Die ehemalige Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult sieht eine mögliche EM-Teilnahme von Lena Oberdorf nach langer Verletzung mit gemischten Gefühlen.
"Es ist ein enormer Druck, als Heilsbringerin betrachtet zu werden - gerade nach so einer langen Pause. Wenn man die Erwartungen nicht erfüllt, kann man daran zerbrechen", sagte die 34-Jährige dem Nachrichtenportal "watson".
Zugleich stehe aber die "außergewöhnliche Qualität" sowie die wertvolle Turniererfahrung der Mittelfeldspielerin von Double-Gewinner Bayern München außer Frage.
Frauen-Nationalmannschaft: Oberdorf in ähnlicher Situation wie Khedira
Bundestrainer Christian Wück hatte Oberdorf am vergangenen Dienstag für die letzten Nations-League-Spiele vor der EM (2. bis 27. Juli) in seinen erweiterten 25er-Kader berufen, obwohl die 23-Jährige zehn Monate nach ihrem Kreuzbandriss noch keine Spielpraxis sammeln konnte.
Als Positivbeispiel verwies die ARD-Expertin Schult zudem auf Sami Khedira, der im Jahr vor dem WM-Triumph 2014 ebenfalls einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Der Mittelfeldspieler sei "gerade noch so fit geworden, hat dann aber eine entscheidende Rolle gespielt", sagte Schult.
Wück hatte zu Oberdorfs Nominierung erklärt, es gehe "erst einmal darum, ihr die Möglichkeit zu geben, sich bei uns zu präsentieren". Alles geschehe "in Abstimmung mit den Bayern und Lena. Sie will unbedingt den nächsten Step machen und bei uns wieder Fuß fassen."