St. Pölten startet mit Ziel Viertelfinale in CL
St. Pölten hat es im Unterschied zu Arsenal, Juventus Turin oder Manchester United geschafft. Wenn am Dienstagabend (18.45 Uhr) in der NV Arena die Champions-League-Hymne ertönt, ist das Frauen-Team des SKN wieder mitten drin im Konzert der Großen. Das Heimspiel gegen Brann Bergen könnte für die "Wölfinnen" gleich richtungsweisend werden. In der Gruppe mit den Norwegerinnen, Slavia Prag und Olympique Lyon spekuliert St. Pölten mit dem Einzug ins Viertelfinale.
"Es ist gleich ein entscheidendes Spiel", hielt Trainerin Liese Brancao gar fest. Die Trainerin der Niederösterreicherinnen hatte bereits nach der Auslosung den zweiten Platz hinter den übermächtigen Favoritinnen aus Lyon ins Auge gefasst. Der würde den Sprung in die K.o.-Runde bringen. "Es ist eine Gruppe, in der man Zweiter, aber auch Vierter werden kann. Aber wir müssen groß träumen, wenn wir etwas erreichen wollen. Daran müssen wir glauben", sagte Brancao am Tag vor dem Auftaktspiel.
Wolfsburg nicht dabei
Ihr Team hat sich wie im Vorjahr erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft, während prominente Vertreter aus England ebenso wie der zweifache Bewerbsieger VfL Wolfsburg die Hürde nicht schafften. 16 Klubs sind in vier Gruppen am Start. Sportlich eine Herausforderung, ist der finanzielle Aspekt in der Frauen-Champions League nicht annähernd ein so großer wie bei den Männern.
Die UEFA hatte 2021 mit der Einführung der Gruppenphase eine neue Ära angekündigt, mit TV-Übertragungen, eigener Hymne und 24 Millionen Euro an Preisgelder. Jeder Teilnehmer an der Gruppenphase erhält 400.000 Euro. Bei den Männern schüttet die UEFA in dieser Saison insgesamt 2,002 Milliarden Euro an die 32 Mannschaften aus. Salzburg erhielt heuer als Startprämie mehr als 15 Millionen Euro.
In St. Pölten freuten sich die Fußballerinnen unabhängig davon, in der Eliteliga wieder dabei zu sein. "Verdientermaßen", wie Brancao festhält. Auch Brann und Slavia mussten durch die Quali, der achtfache Champions-League-Sieger Lyon (zuletzt 2022) hat einen fixen Startplatz. Auf Olympique trifft Österreichs Frauen-Serienmeister am zweiten Spieltag am 22. November. Slavia war schon in der vergangenen Saison Gegner, 1:0 und 1:1 endete die Partien. Die Spiele gegen die Tschechinnen sind am 13. (h) und 21. Dezember (a) angesetzt.
Brann Bergen nur Vierter
Brann Bergen umriss Brancao als robustes, bei Standardsituationen gefährliches Team mit Fokus auf dem Flügelspiel. Aktuell ist Norwegens Meister nur Vierter der Liga. Dies entspräche aber nicht den per Videomaterial analysierten Leistungen, so die Brasilianerin. Sie hielt fest: "Es wird von der Tagesform abhängen. Aber es gibt nicht viel Zeit zum Nachdenken. Wenn wir mehr wollen, müssen wir morgen punkten."
Fehlen werden die noch angeschlagenen Verteidigerinnen Alexandra Biroova und Leonarda Balog, auch Mittelfeldspielerin Isabelle Meyer und Stürmerin Valentina Mädl sind nicht dabei. Die 17-jährige Mädl wird aufgrund einer Schulterverletzung voraussichtlich bis Mitte Dezember ausfallen und damit erst für die beiden Gruppenspiele Ende Jänner 2024 ein Thema.
Um die Formkurve bis zu den abschließenden Partien zu halten, setzt St. Pölten auf ein dichtes Trainingsprogramm. Nur über die Weihnachtsfeiertage ist eine kurze Pause samt individuellem Programm angesetzt. Ab 3. Jänner stehen die Spielerinnen wieder auf dem Rasen. Erst mit 1. Februar erfolgt eine knapp dreiwöchige Schaffenspause.
apa