27.07.2023 12:22 Uhr

Titelverteidiger USA wackelt vor Gruppenendspiel bei der WM

Morgan und die USA müssen um den Einzug ins Achtelfinale zittern
Morgan und die USA müssen um den Einzug ins Achtelfinale zittern

Die USA müssen nach der Neuauflage des WM-Finals von 2019 plötzlich ums Achtelfinale zittern. Das 1:1 gegen die Niederlande zeigt, dass der Topfavorit verwundbar ist.

Erst bedenklich gewankt, dann beachtlich aufgebäumt - aber letztlich doch nicht vollends glücklich: Die Golden Girls aus den USA suchen bei der WM in Australien und Neuseeland noch nach ihrer Titelform. Der Serienchampion zeigte sich beim 1:1 (0:1) in der Neuauflage des 2019er-Finals gegen die Niederlande verwundbar - die Konkurrenz wittert ihre Chance.

"Wir waren auf einem Niveau mit den USA, und damit bin ich sehr zufrieden", frohlockte Bondscoach Andries Jonker mit breitem Grinsen. Gerade die enormen Schwächen in Halbzeit eins lassen die Herausforderer hoffen, nach zuvor 13 gewonnenen WM-Spielen in Serie scheinen die Weltmeisterinnen von 2015 und 2019 diesmal nicht unschlagbar. Doch Panik macht sich im US-Lager trotz des möglichen Ausscheidens in der Gruppenphase keineswegs breit.

USA im letzten Gruppenspiel unter Druck

"Auch wenn es nicht das Ergebnis war, das wir uns gewünscht hatten, war es ein sehr gutes Spiel für unsere Mannschaft", sagte Trainer Vlatko Andonovski, der Altstar Megan Rapinoe 90 Minuten auf der Bank schmoren ließ. Seine Mannschaft sei "nicht nur jung, sie ist neu, sie hat noch nicht viele Minuten zusammen verbracht. Wir werden uns von Spiel zu Spiel verbessern - und künftig effektiver sein".

Nach dem ungefährdeten 3:0 zum Auftakt gegen Neuling Vietnam kommt es nun am Dienstag (9.00 Uhr) gegen Portugal (3 Punkte) zu einem überraschenden Endspiel ums Weiterkommen. Die portugiesische Defensivspielerin Dolores Silva machte im ZDF schonmal eine kleine Kampfansage: "Wir haben gezeigt, dass wir eine Rolle spielen können."

Verlieren die Amerikanerinnen und die im Finale 2019 noch chancenlosen Niederländerinnen (4) punkten gegen die bereits ausgeschiedenen Vietnamesinnen, wäre der Rekordchampion tatsächlich erstmals schon nach der Gruppenphase raus. Ein Remis würde allerdings schon zum sicheren Weiterkommen reichen.

US-Star Morgan lobt "Mentalität" ihrer Mannschaft

Die gerade vom VfL Wolfsburg zu Manchester City gewechselte Jill Roord (17.) sorgte am Donnerstag für die niederländische Führung, die nach überlegener erster Halbzeit gar hätte höher ausfallen können. Die USA erhöhten erst in den zweiten 45 Minuten die Intensität.

Oranje versuchte dem Favoriten mit körperbetontem Spiel den Schneid abzukaufen, Danielle van de Donk grätschte beispielsweise Kapitänin Lindsay Horan rüde um.

Die reagierte sichtlich erbost Sekunden später mit einer Willensleistung und glich nach einer Ecke per Kopf für den nun überlegenen Rekordweltmeister aus (62.). Die Mannschaft habe "Mentalität" bewiesen, schwärmte Starangreiferin Alex Morgan.

Die zweite Halbzeit müsse als "Referenz für die Zukunft dienen", forderte Andonovski - und versuchte sogleich die Hoffnungen der Konkurrenz im Keim zu ersticken: "Wir werden uns schnell weiterentwickeln."

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