27.07.2023 11:44 Uhr

Bühl und Brand als "Gesichter der Zukunft"

Klara Bühl (l.) und Jule Brand wollen auch bei dieser WM wieder gemeinsam jubeln
Klara Bühl (l.) und Jule Brand wollen auch bei dieser WM wieder gemeinsam jubeln

Dynamisch, trickreich, frech: Klara Bühl und Jule Brand wirbelten Marokkos Abwehr über die Außen durcheinander. Die neue Flügelzange macht Lust auf mehr.

Plötzlich war die neue furiose Flügelzange erst einmal gesprengt. Zumindest im Training. Klara Bühl ackerte mit ihren DFB-Teamkolleginnen am Donnerstag auf dem Rasen, bei Jule Brand aber zwickte der Rücken. Die Folge? Eine individuelle Einheit. Im deutschen Lager jedoch hoffen sie, dass das Duo, das zum WM-Auftakt so erfrischend aufgespielt hatte, in der zweiten Partie erneut zusammen für Wirbel sorgen kann.

Doorsoun freut sich über das "junge Gemüse"

Denn der erste gemeinsame WM-Auftritt von Bühl und Brand machte Lust auf mehr - im weiteren Turnierverlauf, aber auch darüber hinaus. "Sie können die Sterne des Nationalteams sein", schwärmte DFB-Manager Joti Chatzialexiou im ZDF bereits, "nicht nur bei diesem Turnier, sondern auch in Zukunft." Mit Tempo, Dynamik und Tricks auf den Außenbahnen hatten sie das deutsche Spiel gegen Marokko angekurbelt, einen ähnlichen Auftritt dürfte sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auch am Sonntag (11:30 Uhr MESZ/ARD) gegen Kolumbien wünschen.

Nach dem Auftaktsieg (6:0) richteten sich zwar zunächst alle Augen auf Kapitänin Alexandra Popp, wie frech und unbeschwert Brand und Bühl aufgetreten waren, hinterließ dennoch Eindruck. Cool fand es Mitspielerin Sara Doorsoun, "das junge Gemüse mit so viel Spielfreude zu sehen". Die beiden, da ist sich Chatzialexiou sicher, "werden unsere Gesichter der Zukunft sein, die diese Mannschaft irgendwann prägen und führen".

Da wäre Bühl, 22, vom FC Bayern, früher bereits als "Wunderkind" bezeichnet: Mit 15 feierte sie beim SC Freiburg ihr Bundesliga-Debüt, mit 18 lief sie bei der WM in Frankreich auf. Bei ihren Dribblings über die linke Seite ging teils ein Raunen durch die Arena in Melbourne, mit etlichen Eins-gegen-Eins-Situation sorgte sie für Aufsehen. Dazu bewies die Angreiferin, die vor dem Turnier auch noch den Koala "Waru" als WM-Maskottchen für das deutsche Team gehäkelt hatte, beim 3:0 ihre Torgefahr.

Bühl schon mit Bayern-Legende verglichen

Mit Bayern-Ikone Arjen Robben sei sie schon verglichen worden, erzählte Bühl jüngst lachend. Total schön sei das, verriet sie, "weil ich früher super viele Videos mit ihm und Franck Ribery zusammen geguckt habe und er da schon eine Inspiration für mich war". Über Jahre galt das Münchner Flügelduo "Robbery" schließlich als eines der spektakulärsten in Europa.

Die Lobeshymnen auf Brand fallen keineswegs weniger euphorisch aus. Erst 20 Jahre alt ist die Wolfsburgerin, 2022 wurde sie als "Golden Girl" ausgezeichnet, als beste U21-Spielerin Europas. Laura Freigang sieht in ihr gar eine potenzielle Weltfußballerin, Brand habe "unendliche Möglichkeiten". Wenn sie einmal in Fahrt komme, schwärmte auch Bühl, könne man sie kaum stoppen.

Genau diese Erfahrung machten die Marokkanerinnen in jener Szene nach der Pause, als Brand mit mehreren Übersteigern die erste stehen ließ und sich an der zweiten Gegenspielerin den Ball elegant vorbeilegte - einzig ein Tor zur Belohnung für das sehenswerte Solo fehlte. Es sind solche Aktionen, die besonderen Momente, die sich das deutsche Team im besten Fall schon gegen Kolumbien wieder erhofft.

Dann erneut mit Bühl und Brand zusammen auf dem Feld.

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