16.06.2023 22:51 Uhr

Krise immer dramatischer: Deutschland patzt auch in Polen!

Deutschland taumelt Richtung Heim-EM
Deutschland taumelt Richtung Heim-EM

Die Alarmsirenen schrillen ein Jahr vor der Heim-EM immer lauter. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fiel beim Härtetest gegen Robert Lewandowskis Polen durch und ist weiter verzweifelt auf der Suche nach ihrer Turnierform.

Das bittere 0:1 (0:1) setzt den angeschlagenen Bundestrainer Hansi Flick aller Treueschwüre zum Trotz noch stärker unter Druck, die Zweifel wachsen.

Die runderneuerte DFB-Auswahl spielte dominant, aber mit zu wenig Tempo. Das Glück im Abschluss fehlte auch nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit.

Flick bleibt nach seiner vierten Niederlage nur noch das Duell mit Kolumbien am Dienstag (20:45 Uhr/RTL) in Gelsenkirchen, um vor der Pause bis September etwas Ruhe und EM-Hoffnung zu erzeugen.

Jakub Kiwior (31.) schenkte Polen den erst zweiten Sieg über Deutschland im 22. Duell. Top-Stürmer Lewandowski wurde zur Pause ausgewechselt, seine Kollegen verteidigten den Vorsprung mit viel Leidenschaft und Geschick.

"Wir brauchen Ergebnisse. Die Überzeugung ist einfach noch nicht da, das müssen wir hinkommen", sagte Flick in der "ARD": "Wir sind in einer Phase, die nicht ganz so einfach ist. Aber wir werden da rauskommen."

Neun Neue in Flicks Startelf - Blaszczykowski emotional verabschiedet

Flick baute seine Elf beim Abschiedsspiel für den früheren Dortmunder Jakub Blaszczykowski fast komplett um. Nur Kapitän Joshua Kimmich und Abwehrchef Antonio Rüdiger blieben nach dem enttäuschenden 3:3 gegen die Ukraine in der Startformation. An der Dreierkette hielt der Bundestrainer fest, aus der Doppelspitze wurde Alleinunterhalter Kai Havertz, der sich redlich mühte.

Flick, der in seinem 23. Länderspiel die 20. (!) Abwehrformation brachte, verteidigte seinen System-Test vor dem Anpfiff in der "ARD" abermals. "Wir brauchen nicht über Dreier-, Vierer- oder Fünferkette diskutieren", sagte er, es gehe vielmehr "darum, die Basics auf den Platz zubringen." Also Konzentration und Zweikampfhärte. Doch auch hier haperte es trotz des durchaus vorhandenen Willens erneut.

Helfen sollte ausgerechnet ein Debütant in tragender Rolle: Der 21-jährige Malick Thiaw. "Er ist sehr abgeklärt für sein Alter, spielt mit sehr viel Selbstbewusstsein", lobte der Bundestrainer den Profi der AC Mailand. Der gab den Zentrumsspieler in der Dreierreihe und bekam es meist mit Lewandowski zu tun. Zunächst aber stoppte er den durchgebrochenen "Kuba" Blaszczykowski (13.).

Kurz darauf wurde der 37-Jährige wie angekündigt ausgewechselt - getreu seiner Rückennummer in der 16. Minute. Beide Teams bildeten ein Spalier für ihn, die Kapitänsbinde überreichte er unter großem Applaus der 57.098 Zuschauer im Nationalstadion an Lewandowski. Flick nutzte die Gelegenheit, um seinem Sechser-Duo Kimmich und Emre Can Anweisungen zu geben.

Deutscher Tiefschlaf bei polnischer Ecke

Doch den polnischen Defensivblock zu durchbrechen, war trotz der Zauberfüße Jamal Musiala, Florian Wirtz und Havertz in der Offensive schwierig. Havertz ließ das Zentrum immer wieder verwaisen, Musiala war agil, aber wenig durchschlagskräftig, Wirtz eine einzige Enttäuschung.

Thilo Kehrer gab den ersten Torschuss ab (23.), der zweite von Havertz war gefährlicher (29.). Dann schlugen die Polen bei einer Ecke zu, Kiwior traf per Kopf, Kehrer kam zu spät. Immer wieder brannte es bei Standards im deutschen Sechzehner lichterloh.

Nach der Pause kam Champions-League-Finalist Robin Gosens ins Spiel und führte sich gleich mit einer guten Chance ein, Sekunden später schlenzte Kimmich den Ball an die Latte (beide 48.). Einen zunächst gepfiffenen Handelfmeter nahm Schiedsrichter Orel Grinfeeld nach Videostudium zurück (58.).

Für die Schlussphase brachte Flick mit Niclas Füllkrug und Leroy Sané (je 68.) weitere Offensivkräfte. Doch deutsche Chancen wie jene von Thiaw (78.) blieben selten.

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