15.09.2022 11:47 Uhr

Spanische Presse würdigt Leipzig: "Eine ständige Bedrohung"

Nkunku (r.) verlor mit RB Leipzig bei Real Madrid
Nkunku (r.) verlor mit RB Leipzig bei Real Madrid

RB Leipzig verpasste bei Real Madrid eine mögliche Überraschung. Die unglückliche Niederlage wertete der DFB-Pokalsieger dennoch als Beleg für den Aufwärtstrend.

Marco Rose blickte in müde Gesichter. Der Kraftakt bei Real Madrid und eine kurze Nacht hatten bei den Spielern von RB Leipzig Spuren hinterlassen. Punkte im Gepäck hatte der DFB-Pokalsieger bei der Rückreise vom Gastspiel beim Champions-League-Titelverteidiger keine - dennoch hoben die Sachsen mit gestärktem Selbstvertrauen in den wolkenverhangenen Himmel über Spaniens Hauptstadt in Richtung Heimat ab.

Das unglückliche 0:2 (0:0) bei den Königlichen war die Bestätigung des unter Rose eingeleiteten Aufwärtstrends. RB verkaufte sich im geschichtsträchtigen Estadio Santiago Bernabeu teuer und stellte das Starensemble des spanischen Meisters vor Probleme.

Reals Trainer-Ikone Carlo Ancelotti zollte nach dem Abpfiff den RB-Profis einzeln per Handschlag seinen Respekt. Die spanische Presse würdigte Leipzig ebenfalls. "Real war am Rande der Blamage. Die Deutschen waren eine ständige Bedrohung", schrieb "AS". "El Mundo Deportivo" befand: "Real Madrid leidet."

RB Leipzig hat die besseren Chancen

Und auch Rose fand wenig Anlass zur Kritik. "Ich glaube, dass das auch für Real kein Spaß war. Sie mussten viel investieren, um dieses Spiel zu gewinnen", sagte Rose. Zweifellos sei das Ergebnis enttäuschend. Die Leistung aber, so Rose, "war sehr ansprechend."

Vor allem in der ersten Halbzeit. Ehrfurcht vor dem Gegner und der Kulisse in der Großbaustelle Bernabeu zeigte RB keine. Reals Offensivstars um den Brasilianer Vinicius Junior fanden kein Durchkommen. Die besseren Chancen hatte Leipzig. Letztlich bestraften Federico Valverde (80.) und Marco Asensio (90.+1) die Leipziger, denen in der Schlussphase die Kräfte ausgingen.

"Es ist sehr, sehr ärgerlich, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben. Es war eine gute Leistung und viel mehr drin", sagte Torhüter und Kapitän Peter Gulacsi: "Aber für 80 Minuten kann man sich nichts kaufen." Auch Xaver Schlager haderte mit dem späten K.o.: "Wir sind bei Real ausgekontert worden. Das ist dann ganz bitter."

"Wir werden von Spiel zu Spiel besser"

In der Gruppe F steht RB unter Zugzwang. Nach der bitteren Pleite gegen Schachtor Donezk (1:4) ist Leipzig punktlos Letzter. Für das Weiterkommen und Überwintern im Europapokal muss der Bundesligist im Heimspiel gegen Celtic Glasgow (5. Oktober) zwingend punkten.

Der Glaube daran ist groß. Unter Rose hat sich Leipzig innerhalb von nur einer Woche stark verbessert, der Spielstil des 45-Jährigen passt zum Team. "Wir werden von Spiel zu Spiel besser", sagte Schlager. Gulacsi sprach von einem "guten Schritt. Der nächste ist es, nicht nur gute Leistungen zu zeigen, sondern etwas mit nach Hause zu nehmen."

Das gilt auch in der Bundesliga, in der RB nach dem Fehlstart unter Roses Vorgänger Tedesco Punkte aufholen muss. Bereits am Samstag steht die dafür die nächste Dienstreise zu Roses Ex-Klub Borussia Mönchengladbach (18:30 Uhr/Sky) an. Auf der Agenda dürfte bei den Verantwortlichen um Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dabei ein anderes Thema stehen.

Max Eberl hat nach "kicker"-Informationen seine Zusage für den vakanten Posten des Sportdirektors bei RB gegeben. Der langjährige Gladbach-Manager soll ab Januar seinen Dienst antreten. Allerdings hat Eberl bei den Rheinländern noch einen bis 2026 gültigen Vertrag, der aktuell ruht. Dadurch dürfte im Falle seines Einstiegs in Leipzig eine Ablöse fällig werden.

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