24.03.2022 12:57 Uhr

Flicks Sorgen-Stürmer Werner "muss fit sein!"

Setzt Hansi Flick (l.) auf Timo Werner?
Setzt Hansi Flick (l.) auf Timo Werner?

Hansi Flick plant eigentlich fest mit Timo Werner als WM-Stürmer Nummer eins. Doch der Chelsea-Angreifer ist aktuell sein größtes Sorgenkind.

Timo Werner ist zurück in der Wohlfühloase. Er lacht viel im Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, am Donnerstag spielten er und Chelsea-Kollege Kai Havertz sich lässig die Bälle zu. Und gleich bei der ersten Einheit plauderte er am Dienstag angeregt mit Hansi Flick.

Der Bundestrainer hält große Stücke auf Werner und plant mit Blick auf die WM in Katar eigentlich fest mit ihm als Stürmer Nummer eins. Allerdings: Acht Monate vor Turnierbeginn ist der 26-Jährige Flicks größtes Sorgenkind. Sein einziges Premier-League-Tor in dieser Saison liegt fast ein halbes Jahr zurück, Chelsea-Teammanager Thomas Tuchel setzt im Zentrum auf den variableren Champions-League-Helden Havertz.

So sehr Flick sich für den ehemaligen Leverkusener freut, so sehr besorgt ihn Werners Tief. Ende Februar traf er sich in London mit ihm zum Gespräch. Seine klare Botschaft: "Du musst topfit sein!" Nur dann könne Werner wie einst in Leipzig seine gefürchteten Tiefenläufe starten. "Das sind deine Qualitäten, die du wieder über 90 Minuten zeigen musst", soll ihm Flick laut Bild gesagt haben.

Doch mit der Fitness ist es so eine Sache bei Werner. Ende 2021 verpasste er vier Ligaspiele wegen einer Corona-Erkrankung, mit deren Folgen er einige Zeit zu kämpfen hatte. Flick erkundigte sich beunruhigt bei Tuchel, und auch der Chelsea-Coach äußerte sich öffentlich besorgt über Werners Zustand.

Auf der Insel wurde zuletzt spekuliert, das 53-Millionen-Euro-Missverständnis könnte im Sommer nach zwei Jahren vorzeitig beendet werden. Werner gilt als Verkaufskandidat bei den Blues, die wegen der Sanktionen gegen Noch-Besitzer Roman Abramowich selbst veräußert werden sollen. Bei Borussia Dortmund soll er zu den Anwärtern auf das Erbe von Erling Haaland zählen.

Wirklich für sich werben kann er vorerst nur im Nationaltrikot. In den ersten fünf Spielen unter Flick agierte er zwar teilweise wie ein Fremdkörper, traf aber fünfmal. Der Bundestrainer stellte sich demonstrativ hinter ihn, bezeichnete die Kritik an Werner als "nicht fair" und sagte ihm "die volle Unterstützung" zu.

Zwar forderte er von ihm auch ein besseres Positionsspiel ein, lobte ihn aber sogar im Mannschaftskreis "explizit". Werner bedankte sich öffentlich: "Wenn der Trainer einen mag und auf einen setzt, hilft das jedem. Ich als Stürmer brauche das doppelt. Ich hoffe, dass ich das zurückgeben kann."

Doch im November bremste ihn eine Zerrung aus. Beim Start ins WM-Jahr am Samstag gegen Israel (20:45 Uhr/Sky) und drei Tage darauf in den Niederlanden scheint die Gelegenheit günstig, wieder Fuß zu fassen. In Serge Gnabry, Karim Adeyemi und Marco Reus müssen drei Offensivkräfte passen, auf Kevin Volland verzichtete Flick bewusst.

Neben Werner ist der Wolfsburger Lukas Nmecha die einzige echte Sturmspitze im 23er-Kader. Doch Flick hat längst einen Plan B für den Fall, dass Werner nicht schnell genug in die Spur findet: Bei Tuchel hat er sich auch erkundigt, wie sich Havertz als Neuner schlägt.

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