28.11.2021 05:00 Uhr

ÖFB-Frauen nehmen Positives aus England mit

Wenninger und Co. kämpften leidenschaftlich
Wenninger und Co. kämpften leidenschaftlich

Österreichs Frauen-Nationalteam ist von der Qualität näher an England herangerückt. Das hat das WM-Qualifikationsduell mit den "Lionesses" am Samstagnachmittag in Sunderland gezeigt.

Obwohl die 0:1-Niederlage absolut leistungsgerecht war, konnte dem klaren Gruppe-D-Tabellenführer viel mehr Paroli geboten werden als bei den sechs Niederlagen zuvor. Das macht der ÖFB-Auswahl auch Mut für die EM. Lob gab es vonseiten des Weltranglistenachten.

"Eine Niederlage bleibt eine Niederlage, aber ich bin unheimlich stolz. Das Team ist geschlossen aufgetreten und hat den Matchplan nahezu perfekt umgesetzt", sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Natürlich habe man im Stadium of Light von Sunderland in der ein oder anderen Situation auch das nötige Glück gehabt. "Insgesamt haben wir in unserer Box gut verteidigt und sind in der zweiten Halbzeit sogar zu Chancen gekommen. Schade, dass wir keine davon nutzen konnten", verlautete die 41-Jährige.

Zu dem Zeitpunkt stand es nach dem einzigen Treffer im Spiel durch Ellen White (40.) schon 0:1. Manchester Citys Torfrau Mary Earps konnte bei einem Weitschuss von Barbara Dunst (50.) und vor allem einem Abschluss der in die Startelf gerückten Maria Plattner (53.) den Ausgleich verhindern. "Wir haben gesehen, dass wir nach vorne etwas bewegen können, wenn wir mutig sind", meinte Fuhrmann. Allerdings lag nur in diesen drei Minuten ein ÖFB-Treffer in der Luft.

Die nach fünf Partien weiter makellosen Engländerinnen wurden vom forschen Beginn der Gäste nach dem Seitenwechsel scheinbar überrascht und gerieten ins Wanken. "Erste Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht. Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir Probleme gehabt, weil wir viele Fehler gemacht haben. Da haben wir zwei tolle Paraden von Mary benötigt", analysierte Englands "sehr glückliche" Teamchefin Sarina Wiegman. Die ÖFB-Truppe hätte ihrem Team einen "harten Kampf" geliefert.

Lob vom Gegner

"Es war das engste Spiel bis jetzt. Sie waren sehr gut organisiert und manchmal sehr gefährlich im Konter", kamen von der Niederländerin lobende Worte. Der Heimsieg sei insgesamt aber verdient gewesen. "Wir haben das Spiel dominiert, uns viele Chancen herausgearbeitet." Ins Tor traf nur White - zum 45. Mal in ihrem 100. Länderspiel. "Es war ein richtig schweres Spiel. Ich bin froh, dass ich dem Team mit dem Tor helfen konnte, aber das Wichtigste war der Sieg", sagte die Manchester-City-Stürmerin.

Zum Aufstieg zur Rekord-Torschützin hatte ein weiterer Treffer gefehlt, den verhinderte Arsenal-Legionärin Manuela Zinsberger, die der erhofft starke ÖFB-Rückhalt war. Das war einer von mehreren "positiven Aspekten", von denen Fuhrmann nach der Partie sprach. "Die nehmen wir mit und geben uns auch Selbstvertrauen auf unserem weiteren Weg." Man sehe dadurch auch Chancen im Heimspiel gegen England am 3. September 2022.

Zuvor treffen die beiden Teams noch im EM-Eröffnungsspiel vor 75.000 Zuschauern im Old Trafford am 6. Juli aufeinander. Bis dahin gilt es für die ÖFB-Auswahl noch "viel Arbeit" zu erledigen. "Man hat gesehen, dass uns England, was den physischen Bereich betrifft, klar überlegen ist. Da gilt es für uns aufzuholen", ist sich Fuhrmann bewusst. Zudem fehle ihrer Truppe gegen physisch so starke Teams an der letzten Linie der notwendige Speed.

Dienstag gegen Luxemburg

Von den Zuschauern her war das Duell in Sunderland nur ein kleiner Vorgeschmack auf die EM, da aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse "nur" fast 10.000 Zuschauer im Stadion waren. "Man hat gesehen, wenn die Menge mitgeht, ist es eine geile Atmosphäre. Das taugt mir persönlich und für die Spielerinnen war es auch ein cooles Erlebnis", so Fuhrmann. Am Dienstag ist das nicht der Fall, da steht die ÖFB-Auswahl zum Jahresabschluss im Play-off-Platz-Rennen vor einem Pflichtsieg in Luxemburg.

apa

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