02.12.2020 15:15 Uhr

DFB stellt angeblich drei Forderungen an Löw

Fritz Keller soll Joachim Löw zur Vertragsauflösung gedrängt haben
Fritz Keller soll Joachim Löw zur Vertragsauflösung gedrängt haben

In den Beratungen über die Zukunft von Joachim Löw soll es nach "Bild"-Informationen zu einer Kontroverse mit DFB-Präsident Fritz Keller über ein früheres Vertragsende des Bundestrainers gekommen sein.

Wie die Boulevard-Zeitung aus Kreisen des Präsidiums des Deutschen Fußball-Bundes erfahren haben will, versuchte der Präsident dreimal in den vergangenen Tagen, den bis zur WM 2022 laufenden Vertrag mit Bundestrainer Joachim Löw mit dessen Einverständnis schon nach der EM 2021 zu beenden.

Löw habe darauf in sehr energischem und selbstsicherem Ton sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass man ihn jetzt infrage stelle. Der 60-Jährige forderte Geschlossenheit und Rückendeckung ein, hieß es. Schon zuvor hatte der Bundestrainer die Möglichkeit der Ankündigung eines Rücktritts nach der EM abgelehnt. 

Am Ende habe Keller mit seinem Vorschlag alleine da gestanden, schreibt "Bild". Die anderen Mitglieder des Präsidialausschusses sollen auf den bis 2022 laufenden Vertrag verwiesen und den Zeitpunkt, über eine Trennung nach der EM zu entscheiden, für verfrüht gehalten haben.

DFB stellt angeblich drei Forderungen an Löw

Dennoch soll der DFB-Präsidialausschuss laut "Bild" drei konkrete Forderungen an Joachim Löw gestellt haben, die der Bundestrainer in den kommenden Monaten erfüllen soll.

Die DFB-Spitze um Fritz Keller will demnach einerseits, dass sich Joachim Löw in Zukunft "öffnet" und die Fragen der Fans und der Öffentlichkeit ausführlich beantwortet. Möglich sei ein ausführlicher TV-Auftritt des Bundestrainers in den kommenden Tagen.

Andererseits soll Löw, zusammen mit Manager Oliver Bierhoff, mehr öffentliche Trainingseinheiten der Nationalmannschaft zulassen. Somit könne nicht mehr länger das Bild entstehen, dass sich das DFB-Team von der Außenwelt abschotte.

Letztlich wünschen sich die DFB-Bosse, dass Löw die Bundesliga-Spiele vermehrt live im Stadion verfolgt und engeren Kontakt mit den Spielern sucht. Die Bundesligisten könnten Löw trotz Corona zu den Spielen zulassen. Eintracht Frankfurt soll der Zeitung auf Nachfrage bereits bestätigt haben, dass die Bereitschaft existiert. 

DFB-Präsident Keller weicht aus

Fritz Keller indes wollte sich am Mittwoch zunächst nicht weiter zur Thematik äußern. Dies sagte der Verbandsboss bei einem Termin in Frankfurt am Main. "Wir reden heute nicht über die Nationalmannschaft. Wir reden auch nicht über das 6:0 in Sevilla, obwohl das sehr reizvoll wäre für den einen oder anderen. Wir wollen heute unseren Fokus setzen auf die Helden und Heldinnen des Fußballs", sagte der 63-Jährige. Bei dem Termin ging es um eine paneuropäische Studie zum Wert des Amateurfußballs.

DFB-Direktorin Mirjam Berle hatte zuvor gesagt, dass es in der Video-Pressekonferenz keine Fragen zur Nationalmannschaft und Löw geben solle. Die Bühne gehöre den Amateuren. "Ihnen gehört unsere Anerkennung und unsere volle Wertschätzung", sagte Berle.

Am Montag hatte das DFB-Präsidium seine Entscheidung öffentlich gemacht, mit Löw die EM-Vorbereitung im nächsten Jahr anzugehen. Der Rekord-Bundestrainer erhielt vom DFB trotz der 0:6-Niederlage in Spanien das Vertrauen. Löw ist seit mehr als 14 Jahren DFB-Chefcoach und krönte sich nach mehreren starken Turnieren 2014 mit dem WM-Titel in Brasilien. Nach dem WM-Vorrunden-Aus in Russland 2018 war die Kritik an dem Trainer gewachsen.

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