25.11.2020 08:37 Uhr

Vogts kritisiert Fern-Entscheidung über Löw

Berti Vogts (l.) nimmt Bundestrainer Joachim Löw in Schutz
Berti Vogts (l.) nimmt Bundestrainer Joachim Löw in Schutz

Am 4. Dezember wird es ernst für Joachim Löw: Dann kommt das DFB-Präsidium zusammen und entscheidet über die Zukunft des angeschlagenen Bundestrainers. Im Vorfeld hat sich ein Amtsvorgänger des 60-Jährigen kritisch zum Prozedere geäußert.

Für Berti Vogts, der das DFB-Team 1996 zum EM-Titel geführt hatte, ergibt das Vorgehen des Verbandes wenig Sinn. Dass Löw selbst an dem anberaumten Termin nicht spricht und stattdessen Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit werben soll, ärgert den "Terrier" ungemein.

"Ich weiß nicht, was das soll. Dafür ist der Bundestrainer zuständig, das ist seine Mannschaft", übte Vogts via "Sport Bild" Kritik.

Der 73-Jährige weiter: "Durch das Vorgehen wird Löw geschwächt. Wie steht er denn vor der Mannschaft da? So geht man mit einem Bundestrainer, der Weltmeister geworden ist, nicht um!"

Löw steht spätestens nach der peinlichen 0:6-Klatsche in der Nations League gegen Spanien mit dem Rücken zur Wand. Deutschlandweit wird über ein Aus des langjährigen Auswahlcoaches diskutiert.

Vogts würde Stars von FC Bayern und BVB zurück ins DFB-Team holen

Zum Vorwurf machen Kritiker dem Bundestrainer unter anderem, dass er freiwillig auf die Routiniers Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng verzichtet. Das Trio war wenige Monate nach der Horror-WM 2018 aussortiert worden.

Vogts ist bei den Personalien zwiegespalten. Auf die Frage, ob er die geschassten Stars zurückholen würde, entgegnete er: "Thomas Müller und Mats Hummels auf jeden Fall. Bei Jérôme Boateng habe ich meine Zweifel. Bei Bayern macht er es grundsätzlich gut, aber er hat immer wieder kleine Fehler in seinem Spiel, die international bestraft werden."

Bei aller Rückendeckung ist aber auch Vogts nicht vollends von Löws Arbeit in den letzten Monaten überzeugt. "Was ich ein wenig kritisiere, ist, dass Joachim Löw Spieler nominiert, die in ihren Klubs keine Stammspieler sind", so die lebende Gladbach-Legende.

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