05.10.2020 13:55 Uhr

DFB reagiert auf Matthäus-Kritik

Lothar Matthäus hat den DFB kritisiert
Lothar Matthäus hat den DFB kritisiert

Der Deutsche Fußball-Bund hat mit Verständnis auf die Kritik von Ehrenspielführer Lothar Matthäus anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des WM-Titels von 1990 in Italien reagiert. Man sei sehr stolz, dankbar und empfinde großen Respekt für die ehemaligen Spielerinnen und Spieler der Nationalmannschaften und ihre Erfolge.

"Umso mehr können wir nachvollziehen, dass unsere Mitteilung, ehemalige Nationalspieler nicht mehr zu Länderspielen einladen zu können, keinen Beifall findet. Auch wir bedauern dies sehr", teilte der DFB auf "SID"-Anfrage mit.

Anderseits habe sich der DFB dazu "verpflichtet, alles zu tun, um in der breiten Öffentlichkeit verloren gegangene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Dazu gehören auch solche Entscheidungen, die aus heutiger rechtlicher und steuerlicher Sicht leider alternativlos sind", hieß es in der Stellungnahme.

"Corona-Zeiten, in denen die Zahlen hochschnellen, sind vielleicht auch nicht die richtigen Zeiten, um eine größere, freudige Veranstaltung zu feiern. Wir wissen aber, was wir an unseren Sieger-Nationalmannschaften haben", sagte DFB-Präsident Fritz Keller am Montag in Berlin. Beim Besuch einer Jugendstrafanstalt zeigte sich das Oberhaupt des Deutschen Fußball-Bundes milde gestimmt. "Das werden wir gebührend nachholen", versprach er und schob nach: "Sie dürfen auch gerne mal alleine feiern. Vielleicht ist da auch ein kleines Missverständnis dabei."

"Wir wollen den DFB gar nicht dabei haben"

Matthäus, der die DFB-Elf in Italien als Kapitän zum WM-Triumph geführt hatte, sprach am Sonntag bei "Sky" von einem "kleinen Bruch" zwischen der Mannschaft von 1990 und dem Verband. "Wir wollen den DFB gar nicht dabei haben", sagte er über eine anstehende Feier in der Toskana des Teams zum Jubiläum. Matthäus beklagte, dass ehemalige Nationalspieler keine Freikarten mehr für Länderspiele bekommen.

"Wir sind überzeugt, dass wir im Austausch Wege finden, gebührende Begegnungen zu ermöglichen - der DFB, die Nationalmannschaft und alle (ehemaligen) Nationalspieler", teilte der DFB zudem mit.

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