"Verdammt gut"? Löws Debütanten im Check

Joachim Löw war voll des Lobes. "Verdammt gut", hätte es sein Debütanten-Quartett beim 2:2 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Argentinien in Dortmund gemacht: "Das sind Spieler mit sehr guten Ansätzen, da können wir schon noch was erhoffen."
Die Leistungen von Robin Koch, Luca Waldschmidt, Nadiem Amiri und Suat Serdar im Check:
Robin Koch
"Robin war sehr stabil, selbstbewusst, hat eine gute Ausstrahlung und keine Anzeichen von Nervosität gezeigt", sagte Löw über den Freiburger, der erst 57-Bundesliga-Partien und nur fünf U21-Länderspiele bestritten hat. Zentral in der Dreierkette spielte Koch lange erstaunlich souverän, vor dem 1:2 unterlief er aber die Flanke.
Weil er erst am Vortag zur Mannschaft gestoßen war, habe er gar nicht groß über sein Debüt nachdenken können, sagte der 23-Jährige, "das war vielleicht auch besser so". Aufgrund seiner Vielseitigkeit darf Koch, dem die Fußball-Gene von Vater Harry in die Wiege gelegt wurden, auf weitere Einsätze hoffen.
Luca Waldschmidt
Waldschmidt hatte einen schweren Stand, eroberte vor dem 2:0 aber den Ball. "Luca war sehr gut unterwegs, hat viele Bälle behauptet, viele Wege gemacht, eine sehr gute Partie gespielt", sagte Löw. Das war etwas übertrieben. Nur einmal zeigte der Torschützenkönig der U21-EM mit einem Schuss ans Außennetz, dass sein linker Fuß eine echte Waffe ist.
Von seinen Mitspielern fühlte sich der 23-Jährige gut unterstützt. "Die mit ein bisschen mehr Erfahrung helfen uns Jüngeren, das ist ganz wichtig", sagte er. Davon wird der Freiburger bei weiteren Einladungen, die er erhalten dürfte, profitieren.
Nadiem Amiri
Stolze 51 U-Länderspiele (elf Tore) hat der Sohn afghanischer Eltern bestritten. In Dortmund kam der 22 Jahre alte Leverkusener als Joker (67.) zu seinem ersten A-Einsatz - und hatte es schwer.
"Nadiem Amiri und Suat Serdar haben wenige Möglichkeiten gehabt, sich noch auszuzeichnen. Sie mussten viel nach hinten arbeiten, haben ihre Stärken aber im Spiel nach vorne", sagte Löw. Das stimmt. Und weil die Konkurrenz im Mittelfeld stark ist, in dem beide spielen, dürften sie es künftig schwer haben.
Suat Serdar
Mit 39 U-Länderspielen (sieben Tore) verfügt auch Serdar über eine gewisse internationale Erfahrung. In der A-Nationalmannschaft sei "alles ein paar Nummern größer, alles einen Tick schneller auf dem Platz", sagte der 22-Jährige - und das war ihm nach seiner Einwechslung (72.) anzumerken. Vor dem 2:2 verlor er den Ball, Löw machte ihm deswegen aber "keinen Vorwurf".
Akzente nach vorne setzte Serdar (wie Amiri) nicht mehr. Dass der türkische Nationalcoach Senol Günes ihm wegen seiner Entscheidung pro DFB Unehrlichkeit vorwarf, hat Serdar sicher nicht geholfen. Obwohl er auf Schalke überzeugt, muss er nach diesem Lehrgang wohl erst mal wieder ins zweite Glied zurücktreten.