Müller reagiert mit scharfen Worten auf DFB-Aus

Mit ziemlichem Unverständnis und scharfen Worten hat Thomas Müller auf seine Ausbootung aus der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft reagiert.
Über die Sozialen Medien verbreitete der 29-Jährige, der am Dienstag ebenso wie seine Münchner Teamkollegen Mats Hummels und Jérôme Boateng von seiner Degradierung aus der Nationalelf erfahren hat, ein Statement.
Nachdem er "zunächst mal eine Nacht drüber geschlafen hatte", meldete sich Müller mit deutlichen Worten: "Ich war von der plötzlichen Entscheidung des Bundestrainers perplex", räumte der WM-Torschützenkönig von 2010 ein.
"Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr macht mich die Art und Weise, wie das Ganze abgelaufen ist, einfach sauer! Kein Verständnis habe ich vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung. Mats, Jérôme und ich sind immer noch in der Lage, auf Top-Niveau Fußball zu spielen", so der Bayern-Star, der es bereits auf 100 Länderspiele brachte.
Auch die Vorgehensweise von Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff, wie dem Trio das vermeintlich endgültige Aus beim DFB mitgeteilt wurde, frustrierte Müller: "Wenn dann, kurz nachdem wir von der Entscheidung des Bundestrainers erfahren, vorgefertigte Statements seitens des DFB an die Presse herausgegeben werden, ist das aus meiner Sicht einfach kein guter Stil und hat mit Wertschätzung aus meiner Sicht einfach nichts zu tun."
Der langjährige Nationalspieler, der seit 2010 das DFB-Trikot nach eigener Aussage "immer mit Stolz getragen hat", wandte sich im Anschluss noch mit dankenden Worten an seine Fans und schloss vielsagend ab: "Ich bin ein Kämpfer, ich werde nach vorne schauen. [...] In diesem Sinne möchte ich euch sagen: Das Spiel ist noch nicht aus!"
Das Statement von Thomas Müller im Wortlaut:
"Hey Leute, ich habe jetzt mal eine Nacht drüber geschlafen, um die Ereignisse auch sacken zu lassen. Ich war natürlich von der plötzlichen Entscheidung des Bundestrainers perplex gestern. Ein Bundestrainer muss sportliche Entscheidungen treffen, absolut, das stelle ich auch überhaupt nicht infrage. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr macht mich die Art und Weise, wie das abgelaufen ist, einfach sauer.
Kein Verständnis habe ich vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung. Mats (Hummels; d. Red.), Jérôme (Boateng; d. Red.) und ich sind immer noch in der Lage, auf Top-Niveau Fußball zu spielen. Wir haben gemeinsam mit dem DFB einen langen, intensiven und meist auch erfolgreichen Weg bestritten in den letzten Jahren. Und wenn - kurz nachdem wir von der Entscheidung vom Bundestrainer erfahren, - vorgefertigte Statements seitens des DFB und des DFB-Präsidenten an die Presse rausgegeben werden, dann ist das einfach aus meiner Sicht kein guter Stil und hat mit Wertschätzung dann auch nichts zu tun.
Und jetzt zu Euch, liebe Fans: Ich war immer stolz, das DFB-Trikot zu tragen. Ich habe immer alles gegeben. Ich möchte mich bei Euch für die riesige Unterstützung bedanken. Es war eine unglaubliche Reise mit meinen 100 Länderspielen und vielen tollen gemeinsamen Erlebnissen. Wer mich kennt, der weiß, ich bin ein Kämpfer. Ich werde nach vorne schauen. Wir haben jetzt mit dem FC Bayern eine ganz heiße Saisonphase in der wir noch um alle drei Titel mitspielen. Und in diesem Sinne möchte ich Euch sagen: Das Spiel ist noch nicht aus."