03.10.2018 11:46 Uhr

Herrlich kämpft um seinen Trainerjob bei Bayer

Heiko Herrlich blickt auf ein extrem wichtiges Spiel
Heiko Herrlich blickt auf ein extrem wichtiges Spiel

Nach der 2:4-Pleite gegen Borussia Dortmund geht es für Bayer Leverkusens Trainer Heiko Herrlich in der Europa League gegen AEK Larnaka auch um seinen Job.

Der Stuhl von Heiko Herrlich wackelt bedenklich. Nach nur sechs Punkten aus sechs Spielen steht der Trainer von Bayer Leverkusen vor dem ersten Europa-League-Heimspiel dieser Saison gegen AEK Larnaka (18:55) gewaltig unter Druck. Nur ein überzeugender Sieg gegen Zyperns Pokalsieger und dazu drei Zähler am Sonntag beim Tabellennachbarn SC Freiburg (13:30) können Herrlich unter dem Bayer-Kreuz aus der Schusslinie bringen. In Ralph Hasenhüttl steht angeblich schon ein neuer Coach in den Startlöchern, der in der Länderspielpause übernehmen könnte.

Bislang haben weder Sport-Geschäftsführer Rudi Völler noch Sportdirektor Jonas Boldt ihren Coach öffentlich angezählt. Doch hinter den Kulissen wird spätestens seit dem 2:4 gegen Borussia Dortmund vom vergangenen Samstag die Frage gestellt, ob Herrlich noch der richtige Mann ist, um die ambitionierten Ziele des Klubs, die Qualifikation für die Champions League, zu erreichen. "Heiko weiß, dass ich und die anderen im Klub ihn immer schützen. Dass nach so einem Spiel wieder Diskussionen aufkommen, das ist normal. Das weiß Heiko auch", sagte Völler dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

"Nur Talent reicht nicht"

Völler machte deutlich: "Wir haben zu wenige Spiele gewonnen. Nur Talent reicht nicht." Das weiß auch Herrlich, der sich der schwierigen Situation bewusst ist und vorsichtshalber schon mal in den Verteidigungsmodus geschaltet hat. "Wir haben halt nicht die Möglichkeit zu rotieren, da Charles Aránguiz und Julian Baumgartlinger ausfallen. Ich kann mir keine Spieler zaubern", beklagte der 46-Jährige, der nach dem schlechtesten Saisonstart von Bayer mit drei Bundesligapleiten mit 3:2 beim bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad auf europäischem Parkett vermeintlich die Wende eingeleitet hatte.

Auch diesmal gibt es für Herrlich nur ein Ziel: "Jetzt geht es darum, wieder aufzustehen. Wir können durch einen Sieg mit dann sechs Punkten einen Riesenschritt weiterkommen. Das wollen wir unbedingt schaffen." Dann baute er aber gleich wieder vor: "Sie sind in ihrer Liga absolut dominant."

Von Dominanz kann bei Larnaka in Zyperns First Division aber keine Rede sein. Derzeit liegen die AEK-Profis, die vergangene Saison Vierter geworden waren und zum Auftakt der Gruppenphase 0:1 gegen den FC Zürich verloren haben, auf Rang sieben - allerdings mit zwei Spielen weniger als Spitzenreiter Limassol.

Dass der Underdog einem Bundesligisten ein Bein stellen kann, hat Larnaka aber bei seinem bislang einzigem Spiel in Deutschland bewiesen. In der Gruppenphase der Europa League 2011/12 verbuchte AEK ein 0:0 bei Schalke 04, das im Hinspiel auf der Mittelmeerinsel noch 5:0 gewonnen hatte.  


Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Leverkusen: Hradecky - Weiser, Tah, Sven Bender, Wendell - Lars Bender, Kohr - Volland, Havertz (Bellarabi), Brandt - Alario. - Trainer: Herrlich

Larnaka: Tono - Igor Silva, Mojsov, Gonzales, Ioannou - Larena - Barrera, Hevel, Trickovski, Tete - Giannou. - Trainer: Iraola

Schiedsrichter: Jewgeni Aranowski (Ukraine)

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