Kahn über Bierhoff-Pläne: Da wird "viel Kaffee getrunken"

Der frühere deutsche Fußball-Torwart Oliver Kahn sieht den von Oliver Bierhoff in dessen DFB-Direktion geplanten Beirat kritisch und fordert, stattdessen "ein Gegengewicht" zum Nationalmannschaftsdirektor zu installieren.
Es wäre sinnvoller, über einen neuen Teammanager nachzudenken, sagte der 49-Jährige im "Aktuellen Sportstudio", "als irgendwelche Beiräte zu gründen, wo viel geredet, viel Kaffee getrunken wird, und dann gehen wir alle wieder heim".
Bierhoff hatte 2004 bei der Nationalmannschaft als Teammanager angefangen. Inzwischen hat sich sein Aufgabengebiet allerdings deutlich verlagert und erweitert, seit Januar fungiert er als "Direktor Nationalmannschaften und Akademie".
Bierhoff plant auch als Reaktion auf das WM-Desaster einen Beirat aus externen Hinweisgebern wie dem ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts oder dem früheren adidas-Chef Herbert Hainer.
Dessen Mitglieder sollten "einen kritischen Blick von außen auflegen, Hinweise aus ihrer Erfahrung geben und uns mit ihrem Netzwerk helfen, unsere gesamten Maßnahmen zu beurteilen und kritisches Feedback geben", so der 50-Jährige.
"Wir alle wissen, dass Oliver Bierhoff innerhalb des DFB sehr viel zu tun hat"
Kahn glaubt, dass diese Rolle - zumindest was die Mannschaft betrifft - von einer Einzelperson wahrgenommen werden kann.
Er machte sich stark für jemanden, "der mal einen anderen Blickwinkel reinbringt, eine andere Perspektive, dass solche Dinge gar nicht erst passieren können - dieser falsche Umgang mit dem Erfolg, diese Nachlässigkeiten, von denen Joachim Löw gesprochen hat".
Bierhoff alleine könne dies nicht leisten. "Wir alle wissen, dass Oliver Bierhoff innerhalb des DFB sehr viel zu tun hat", meinte Kahn. Er selbst, ergänzte der einstige Weltklassetorwart, stehe für eine Position beim DFB nicht zur Verfügung.