07.09.2018 11:53 Uhr

Hoeneß nach Frankreich-Spiel "optimistischer" als zuvor

Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß sehen das DFB-Team auf dem richtigen Weg
Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß sehen das DFB-Team auf dem richtigen Weg

Franz Beckenbauer sieht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach dem 0:0 gegen Weltmeister Frankreich "auf einem guten Weg".

Das erste Spiel nach dem WM-Debakel habe dem 72-Jährigen "ganz gut gefallen", sagte Beckenbauer am Rande eines Golfturniers im "SID"-Videointerview: "Man hat deutlich gemerkt, dass die Spieler wieder den Willen haben, für das Land zu spielen und wieder eine Mannschaft sein wollen."

Während der WM in Russland habe das Team von Bundestrainer Joachim Löw nicht "den nötigen Einsatz" gezeigt. "Das war ja richtig, dass man ihnen das angekreidet hat", erklärte Beckenbauer, der als Spieler (1974) und Teamchef (1990) Weltmeister geworden war: "Das war einfach zu wenig, um bei einer WM erfolgreich zu sein."

Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß war zufrieden mit dem Neustart. "Mir hat das Spiel sehr gut gefallen", sagte der 66-Jährige: "In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft sehr gut gespielt und sie hätte den Sieg verdient gehabt. Nach all den Vorzeichen, die nicht so positiv waren, war das nach der WM eine gute Antwort."

Hoeneß nach Frankreich-Spiel "optimistischer"

Löws öffentliche WM-Analyse vor einer Woche sei für ihn nicht wichtig gewesen, so Hoeneß. "Mich interessiert nicht das, was erzählt wird, sondern das, was ich auf dem Platz sehe. Da scheinen die Verantwortlichen die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Ich finde, dass man nach dem Debakel von Russland ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Deshalb bin ich jetzt optimistischer."

Das Wichtigste sei nun, "gut zu spielen und zu gewinnen", sagte Beckenbauer und fügte mit Blick auf die Wirren um das Erdogan-Foto und den Rücktritt von Mesut Özil an: "Dann erübrigt sich das andere von selbst. Aber das ist klar, dass wenn man nicht die Leistungen bringt, andere Schauplätze aufgerissen werden."

Gegen Frankreich habe sich "von Anfang an abgezeichnet, dass beide Mannschaften nicht verlieren wollen, um einen guten Start in die Saison zu haben", so Beckenbauer: "Das kann man beiden zubilligen und so haben sie auch gespielt. Aber es war trotz allem eine gute Leistung."

Der nächste Gegner Peru am Sonntag (20:45 Uhr/"RTL") in Sinsheim sei "natürlich eine andere Gewichtsklasse", behauptete der frühere Präsident von Bayern München: "Aber ich denke, man wird versuchen, den Aufwind von Donnerstag zu erhalten. Ich kann mir vorstellen, dass sie gegen Peru mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Frankreich gewinnen."

Hoeneß geht von EM-Zuschlag für Deutschland aus

Unterdessen geht Hoeneß von der Vergabe der EM 2024 nach Deutschland aus. "Das wäre völlig legitim", sagte der 66-Jährige: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in dieser turbulenten Zeit, in der die Türkei ein ziemliches Chaos veranstaltet, den Mut hat, eine EM in die Türkei zu geben."

Der türkische Verband TFF ist bei der Entscheidung durch das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union am 27. September in Nyon der einzige Konkurrent des Deutschen Fußball-Bundes. Wahlberechtigt sind 18 Funktionäre.

"Alles andere als eine Vergabe nach Deutschland wäre eine große Überraschung", erklärte Hoeneß, der die Bedeutung eines Wahlsiegs für den DFB herausstellte: "Dann man hat man ein gutes Projekt, an dem man arbeiten kann. Zusammen mit guten Leistungen der Nationalmannnschaft wird dann wieder Ruhe einkehren."

Franz Beckenbauer, bei der Heim-WM 2006 Chef des Organisationskomitees, äußerte zur EM-Vergabe, Deutschland habe "immer gute Möglichkeiten, so ein Turnier auszutragen. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen."

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