20.02.2018 12:56 Uhr

Will Grigg entzaubert Peps Millionen-Truppe

Will Grigg (li.) hat ManCity aus dem Pokal gekegelt
Will Grigg (li.) hat ManCity aus dem Pokal gekegelt

Der nordirische Fußballstar Will Grigg war der entscheidende Mann bei Wigan Athletic beim 1:0-FA-Cup-Sensationssieg gegen Manchester City.

Will Grigg war einmal mehr "on fire": Nach der bislang größten Sensation im englischen Fußball in dieser Saison gab sich der Mann des Abends allerdings bescheiden und lobte seine Mitspieler. "Die Jungs haben eine unglaubliche Leistung gegen die beste Mannschaft Europas abgeliefert", sagte der nordirische Angreifer vom Drittligisten Wigan Athletic nach dem 1:0-Sensationssieg über Premier-League-Tabellenführer Manchester City im FA Cup.

Die Fans vollführten Veitstänze, denn das Starensemble der Citizens mit den deutschen Nationalspielern Ilkay Gündogan und Leroy Sané musste schon im Achtelfinale die Segel streichen. Die Anhänger im DW-Stadion in Wigan wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Nach dem Siegtreffer des Stürmers aus Nordirland in der 79. Minute sangen sie das Lied, das seit der EURO 2016 in Frankreich vor anderthalb Jahren auf dem ganzen Kontinent bekannt ist: "Will Grigg's on fire, your defence is terrified!"

Tumulte nach dem Schlusspfiff

Aus der Euphorie wurde nach dem Schlusspfiff ein großes Durcheinander, das ein Nachspiel haben dürfte. Zuschauer liefen auf den Rasen. Es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen einem Fan und City-Stürmer Sergio Agüero, das jedenfalls legen Fernsehbilder nahe.

Einige Gästefans bewarfen die Ordner mit Gegenständen. Unter anderem flog eine Werbetafel. "Das ist nicht schön. Fußball ist emotional. Aber so etwas möchte ich am Ende eines Spiels nicht sehen", sagte Wigans Klubchef David Sharpe und kündigte an, die Vorfälle untersuchen zu lassen.

Guardiola sorgt für Eklat in der Pause

Schon zur Pause war es hitzig geworden. Nach der Roten Karte gegen Manchesters Verteidiger Fabian Delph kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit waren City-Teammanager Josep Guardiola und sein Kollege Paul Cook im Spielertunnel aneinandergeraten. Der Katalane war ziemlich empört.

Guardiolas Zorn war nachvollziehbar. Er ist Perfektionist, vom Gewinnen besessen. In dieser Saison wollte er mit seiner Mannschaft alle Titel holen. Damit wird es nach Citys dritter Niederlage im FA-Cup gegen Wigan in den vergangenen fünf Jahren nichts mehr.

Der ehemalige Übungsleiter von Bayern München gab sich wortkarg und übermittelte einen vergifteten Glückwunsch an den Drittligisten. "Gratulation. Sie hatten nur einen Schuss aufs Tor. Wir hatten viele Chancen, auch in Unterzahl", sagte Guardiola. Und hatte recht damit.

Walker patzt, Grigg trifft

Auch nach dem Platzverweis gegen Delph nach seinem rücksichtslosen Einsteigen gegen Wigans Mittelfeldmann Max Power war City die bessere Mannschaft und erspielte sich gute Gelegenheiten. Doch das Tor des Tages gelang Grigg. Nach einem Fehler von Manchesters Außenverteidiger Kyle Walker lief er alleine auf Keeper Claudio Bravo zu und vollendete souverän. Es war sein siebter Treffer im siebten Spiel im FA Cup in dieser Saison.

Guardiola wollte seinem Team nach der Niederlage keine Vorwürfe machen. "Ich beurteile meine Spieler nach dem Willen, und der war gut. Manchmal gelingt dir in diesen Spielen einfach kein Tor", betonte er.

Am Sonntag soll das anders sein. Dann trifft City im Finale des Ligapokals im Wembley-Stadion auf den FC Arsenal. Die Mannschaft will sich mit dem ersten Titel der Saison über das Aus im FA Cup hinwegtrösten. Wigan Athletic, das vorher schon die Premier-League-Klubs AFC Bournemouth und West Ham United geschlagen hatte, darf dagegen von weiteren Sensationen im traditionsreichen Pokal träumen.

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