14.11.2016 12:10 Uhr

Russland spielt gegen Rumänien in Grosny

Russland musste zuletzt eine 1:2-Niederlage in Katar verdauen
Russland musste zuletzt eine 1:2-Niederlage in Katar verdauen

Sportlich sorgt das freundschaftliche Länderspiel zwischen Russland und Rumänien am Dienstag für wenig Schlagzeilen. Der Austragungsort allerdings führte zu einigen auch politischen Diskussionen. Gespielt wird in der Achmat Arena von Grosny, der Hauptstadt von Tschetschenien.

Die Kaukasusrepublik mit rund 1,3 Millionen Einwohnern war Schauplatz von zwei Kriegen. 1994 und 1999 verhinderte Russland mit zwei Feldzügen die Abspaltung, seit 2004 regiert der Moskau-treue Ramsan Kadyrov autokratisch und mit harter Hand. Menschenrechtler halten Kadyrov, ein enger Putin-Verbündeter, vor, Gegner in- und außerhalb Tschetscheniens brutal zu verfolgen.

Die Vergabe des Länderspiels an Grosny sehen einige Experten daher als Belohnung für die Kadyrov-Loyalität gegenüber dem Kreml-Chef. "Putin hat Tschetschenien politisch und finanziell massiv unterstützt. So ein wichtiges Länderspiel dort abzuhalten zeigt das Vertrauen gegenüber Kadyrov. Der liebt es, mit solchen Shows die Einigkeit zwischen Russland und Tschetschenien sowie seine Loyalität zu Putin zu zeigen", erklärte der russische Politikwissenschaftler Michail Sacharov. "Fußball in Tschetschenien ist nicht wirklich Sport. Es geht um eine politische Idee."

Grosny ist erstmals Schauplatz eines Fußball-Länderspiels. Für die WM 2018 in Russland wurde Grosny nicht als Austragungsort berücksichtigt.

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apa/red

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