17.10.2016 11:05 Uhr

Bayer: Schmidt stellt die Charakterfrage

Roger Schmidt nimmt sein Team in die Pflicht
Roger Schmidt nimmt sein Team in die Pflicht

Für den angeschlagenen Kapitän Lars Bender geht es bereits um "alles", der angesäuerte Trainer Roger Schmidt stellt sogar die Charakterfrage.

"Unsere individuelle Klasse allein reicht nicht, um Spiele zu gewinnen. Wir haben die Champions League in den letzten Jahren nicht wegen der Leistungen Einzelner erreicht, sondern weil wir immer brutal geschlossen aufgetreten sind. Erfolg ist harte Arbeit für die ganze Mannschaft", sagte der Coach von Bayer Leverkusen vor dem wegweisenden dritten Gruppenspiel in der Königsklasse gegen Topfavorit Tottenham Hotspur am Dienstag (20:45 Uhr).

Damit nahm der Bayer-Coach sein in der Liga auf Platz zehn abgestürztes Starensemble in die Pflicht. "Bei nur sechs Gruppenspielen ist es an der Zeit, mal zu gewinnen", so Schmidt, der mit seinem Team nach den Unentschieden gegen CSKA Moskva (2:2) und beim AS Monaco (1:1) gewaltig unter Druck steht.

Bayer-Sportchef Rudi Völler nahm vorsichtshalber schon einmal Druck vom Kessel. "Wir haben eine ganz klare Linie und lassen uns von nichts beeindrucken. Wir wissen, dass wir einen klasse Trainer haben, der die Spieler besser macht und einen klaren Plan hat. Deshalb gehen wir diesen Weg weiter", sagte er bei Sky und blickte optimistisch Richtung Tottenham.

Völler freut sich

"Ich freue mich darauf. Wir spielen vor vollem Haus gegen eine sehr gute Mannschaft, die in der Premier League noch kein Spiel verloren hat. Gegen solche Mannschaften tun wir uns ein bisschen leichter. Wir werden einen tollen Fight abliefern und die Zuschauer werden ein tolles Spiel sehen - hoffentlich mit einem Sieg", sagte der 56-Jährige.

Ebenso wie Völler wissen aber auch die Protagonisten, dass sie gegen den Dritten der Premier League mit dem ehemaligen Bayer-Star Heung-Min Son im Angriff deutlich besser agieren müssen als am vergangenen Samstag beim 1:2 im Weserstadion gegen Werder Bremen. "Nur eine ordentlich Halbzeit reicht nicht. Wir müssen gegen Tottenham wieder so ein Spiel abliefern wie gegen Dortmund", sagte Ersatzkapitän Ömer Toprak und forderte eine ähnlich leidenschaftliche Vorstellung wie beim 2:0 gegen den Vize-Meister zu Monatsbeginn.

Bender fordert Cleverness

Auch Bender, dessen Einsatz wegen eines grippalen Infekts auf der Kippe steht, verlangt im 100. Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte eine deutliche Steigerung, nachdem in den ersten beiden Gruppenspielen jeweils eine Führung verspielt wurde: "Wir müssen uns cleverer anstellen und bis zum Ende hellwach sein." -

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Leverkusen: Leno - Henrichs, Tah, Toprak, Wendell - Aránguiz, Kampl - Brandt, Çalhanoğlu - Chicharito, Mehmedi - Trainer: Roger Schmidt

Tottenham: Lloris - Walker, Vertonghen, Trippier, Davies - Sissoko, Wanyama, Dier, Eriksen - Alli - Son - Trainer: Mauricio Pochettino

Schiedsrichter: Cüneyt Çakir (Türkei)

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