Noch lange nach dem Abpfiff sangen die Leicester-Fans am Samstag ihr neues Lieblings-Lied vom Gewinn der englischen Meisterschaft. Und während die Anhänger des Spitzenreiters der Premier League den 1:0-Erfolg bei Crystal Palace feierten, reagierte Erfolgstrainer Claudio Ranieri wie immer zurückhaltend. "Unsere Fans singen einen sehr guten Song, aber wir müssen besonnen bleiben", mahnte der Italiener.

Dennoch rückt die filmreife Sensation immer näher. "Der Hollywood-Blockbuster schreibt sich von selbst", stellte das Boulevard-Blatt "The Sun" fest. Sieben Spiele haben die "Foxes" mit ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs noch vor sich, vier davon im eigenen Stadion.

Lediglich Tottenham kann halbwegs mithalten. Arsenal als Dritter hat zwar ein Match weniger auf dem Konto, aber trotz des 2:0-Erfolgs bei Everton bereits elf Zähler Rückstand. Immerhin sprach Ranieri erstmals von der Champions League. "Sie ist sehr nah", sagte der Coach.

Das wöchentliche Understatement des 64 Jahre alten Trainer-Haudegens bringt ihm viele Sympathien. Von den gegnerischen Fans wurde Ranieri mit Ovationen empfangen. "Unser Ziel war nur der Klassenerhalt. Jetzt redet alles über uns. Nicht nur in England, sondern auf der ganzen Welt", stellte er fest. "Fans von anderen Vereinen, die nicht im Meisterrennen sind, sagen: Wenn wir verlieren, dann gegen Leicester. Sie spielen mit Herz und Leidenschaft. Jetzt sollen sie das Unmögliche möglich machen."

Leicester hat alle Merkmale eines Champions

Wer gedacht hätte, dass Leicester nach der 1:2-Pleite in letzter Sekunde bei Arsenal Mitte Februar einbrechen würde, irrte. Vier von fünf Begegnungen gewann das Sensationsteam danach mit 1:0. "Unsere Abwehr arbeitet überragend", schwärmte Kapitän Wes Morgan.

Nachdem Riyad Mahrez gegen Crystal Palace nach 34 Minuten den Siegtreffer erzielte, hatte Leicester das berühmte Meister-Glück. Kurz vor Schluss trafen die Hausherren durch Damien Delaney nur die Latte. "Leicester hat alle Merkmale eines Champions", meinte der "Telegraph". So darf sich Christian Fuchs noch vor der EM mit Österreich wohl schon bald englischer Meister nennen.

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red