03.11.2015 13:27 Uhr

ÖFB: Mit drei Optionen ins Trainingslager

Marcel Koller hat noch einige Fragezeichen im Kader
Marcel Koller hat noch einige Fragezeichen im Kader

Mit Weitblick präsentierte ÖFB-Teamchef Marcel Koller am Dienstag im 14. Stock des Raiffeisen Gebäudes am Wiener Stadtpark seinen Kader für das Trainingslager in Alicante und das anschließende Testspiel gegen die Schweiz am 17. November (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker).

Robert Gucher und Andreas Lukse sind erstmals dabei. Ebenso Karim Onisiwo, der kurzfristig den verletzten Martin Harnik ersetzt. "Er ist ein Spieler mit gewissen Fähigkeiten", meinte der Teamchef über den wuchtigen Mattersburg-Flügel. Christian Fuchs und Julian Baumgartlinger sind angeschlagen, ihr Einsatz ist noch nicht gesichert.

Mit der Zuseherrolle müssen sich dieses Mal Michael Madl und Stefan Schwab begüngen. Ihr Ausscheiden habe aber nichts mit ihren Leistungen zu tun, betonte Koller: "Die Konkurrenz ist einfach größer geworden. Das soll die Spieler anspornen."

Statt Madl steht mit Martin Hinteregger ein alter Bekannter im Kader. Schwab wird durch Italien-Legionär Gucher ersetzt. "Wir kennen ihn noch nicht. Ich habe zwar Spiele von ihm auf Video gesehen, aber jetzt möchte ich ihn mir persönlich anschauen", so Koller über den Kapitän von Serie-A-Aufsteiger Frosinone Calcio.

Harnik fehlt länger

Martin Harnik war ursprünglich auf der Liste der Nominierten, seine Absage stand dann aber kurz nach der Pressekonferenz fest. Mit einem Teilriss des Außenbandes im rechten Knie fällt der Offensivspieler längere Zeit aus. Wie lange er zusehen muss hängt auch davon ab, ob er operiert werden muss.
>> Harnik erleidet Außenbandteilriss

Die Nachnominierung von Karim Onisiwo kam überraschend, schließlich ist die Konkurrenz auf dieser Position am Größten. "Gerade auf den Außenbahnen haben wir sehr gute Spieler. Guido Burgstaller ist in Form, Philipp Schobesberger war auch schon dabei", meinte Koller. Ebenso steht Florian Kainz von Rapid auf Abruf bereit. Andreas Weimann hingegen ist aktuell kein Thema.

Für einen Platz im EM-Kader hat Andreas Ivanschitz, der mit den Seattle Sounders vor dem Halbfinal-Playoff-Einzug in der MLS steht, nur Außenseiterchancen. "Wir nehmen ihn natürlich wahr. Das Scouting vor Ort ist aber klarerweise schwieriger. Zu seinem Geburtstag und vor seinem Wechsel in die USA hatten wir Kontakt. Wenn der eine oder andere Spieler verletzt ist und ein Junger nicht in Form ist, ist er eine Option. Er kann mit seiner Erfahrung Ruhe reinbringen", wusste Koller.

Özcan temporär als Einser

Im Tor hatte sich die Nominierung von Andreas Lukse abgezeichnet. Das ab Sonntag 28-jährige Teambaby ersetzt den verletzten Robert Almer. Gegen die Schweiz wird der Altach-Schlussmann aber vermutlich nicht zum Einsatz kommen. "Wenn nichts Schlimmes passiert, dann wird Rambo (Özcan, Anm.) anfangen", legte sich Koller fest.
>> Für Lukse gilt: Besser spät, als nie

Am 9. November hebt das österreichische Nationalteam samt Betreuern ins einwöchige Trainingslager nach Alicante ab. Die Entscheidung für einen Lehrgang in Spanien fiel deswegen, weil die Wahrscheinlichkeit auf gutes Wetter in Alicante ungleich höher ist als in Österreich. "Außerdem haben wir dort gute Erfahrungen gemacht. Da haben wir gesagt 'warum nicht'?" 

Das anschließende Spiel gegen die Schweiz wird für den Schweizer natürlich ein besonderer Test: "Ich habe noch nie gegen mein Land gespielt. Es ist ein spezielles Spiel für mich. Es ist kein Wunschkonzert, aber ich möchte gewinnen." Es trifft der Zehnte daheim auf den Elften der Weltrangliste. 21.000 Tickets sind für diese Begegnung im Ernst Happel Stadion schon verkauft. 

Auf die höchste ÖFB-Platzierung im FIFA-Ranking legt Koller übrigens nicht viel Wert: "Daran können wir uns nicht festhalten." Gleichzeitig gab er aber das nächste Ziel aus: "Wir wollen doch einstellig werden."

ÖFB-Teamkader für das Länderspiel gegen die Schweiz:

Tor: Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt, 7 Länderspiele), Andreas Lukse (SCR Altach, 0), Ramazan Özcan (FC Ingolstadt, 4)

Abwehr: Aleksandar Dragović (Dinamo Kiev, 42 Länderspiele/1 Tor), Christian Fuchs (Leicester City, 71/1), György Garics (SV Darmstadt, 40/2), Martin Hinteregger (RB Salzburg, 9/0), Florian Klein (VfB Stuttgart, 32/0), Sebastian Prödl (Watford, 54/4), Markus Suttner (FC Ingolstadt, 14/0) Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur, 2/0)

Mittelfeld: David Alaba (Bayern München, 41/10), Marko Arnautović (Stoke City, 47/10), Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz, 41/1), Robert Gucher (Frosinone Calcio, 0), Stefan Ilsanker (RB Leipzig, 11/0), Jakob Jantscher (FC Luzern, 19/1), Zlatko Junuzović (Werder Bremen, 44/6), Karim Onisiwo (SV Mattersburg, 0), Marcel Sabitzer (RB Leipzig, 15/3)

Angriff: Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt, 6/0), Marc Janko (FC Basel, 50/25), Rubin Okotie (1860 München, 13/2)

Auf Abruf: Daniel Bachmann (Bury, 0), Ivan Lučić (Bayern München II, 0); Christopher Dibon (Rapid, 1/1), Stefan Lainer (RB Salzburg, 0), Stefan Stangl (Rapid, 0), Michael Madl (Sturm Graz, 0) Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin, 3/0), Andreas Ulmer (RB Salzburg, 3/0); Guido Burgstaller (1. FC Nürnberg, 7/0), Florian Kainz (Rapid, 0), Andreas Ivanschitz (Seattle Sounders, 69/12),  Philipp Schobesberger (Rapid, 0), Stefan Schwab (Rapid, 0); Marco Djuricin (Brentford, 2/0), Michael Gregoritsch (Hamburger SV, 0), Louis Schaub (Rapid, 0)

Mehr dazu:
>> Andrang auf ÖFB-Test gegen die Schweiz

Johannes Sturm

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