09.04.2015 11:42 Uhr

Pokal-Roundup: Favoriten auf Kurs

Der Mann des Abends in Paris: Zlatan Ibrahimović
Der Mann des Abends in Paris: Zlatan Ibrahimović

Pokalzeit in Europa: In Frankreich, Italien und der Schweiz schaffen die amtierenden Meister den Sprung ins Finale. Ein Titelverteidiger verabschiedet sich beim Zweitligisten, ein Klub träumt von einer makellosen Bilanz.

Coppa Italia » Halbfinale

ACF Fiorentina - Juventus 0:3 (0:2). Kein Pogba, kein Tévez, kein Pirlo? Kein Problem. Die beste italienische Mannschaft zeigte in Florenz, warum sie die unangefochtene Nummer eins ist. Juve agierte ohne seine Stars aus einer sicheren Abwehr heraus und ließ nur wenig zu. Die Fiorentina brachte den Ball in der ersten Halbzeit zweimal im Tor von Storari unter, beide Treffer wurden allerdings aberkannt.

Wie man seine Chancen eiskalt nutzt, bewiesen Matri (21.) und Pereyra (44.) bei ihren beiden Abstaubern. Eine krachende Direktabnahme von Bonucci nach einer Ecke (59.) besiegelte das Aus der Viola und hält Juves Traum vom dritten Double der Klubgeschichte am Leben.

SSC Napoli – Lazio Roma 0:1 (0:0). Der Höhenflug der Laziali geht weiter. Nach sieben Ligasiegen in Folge kegelten Miroslav Klose und Co. die kriselnden Neapolitaner aus dem Pokal. 28 Minuten lang passierte im San Paolo nicht viel. Dann setzte SSC-Winter-Neuzugang Gabbiandini einen Freistoß aus 25 Metern spektakulär an den Pfosten. Signalwirkung hatte die Aktion allerdings nichts. Das Spiel plätscherte weiter vor sich hin und nahm erst nach der Pause Fahrt auf.

Napoli drückte, biss sich an der Abwehr der Hauptstädter jedoch immer wieder die Zähne aus. In der 79. Minute kam, was kommen musste: Senad Lulić nutzt seinen Freiraum nach einem starken Antritt von Felipe Anderson und bugsierte das Leder aus fünf Metern über die Linie. Zwei Minuten vor dem Ende bekam Insigne die Riesenchance zum Ausgleich, doch seinen Heber über Keeper Berisha hinweg kratzte der zurückgeeilte Lulić von der Linie.

Coupe de France » Halbfinale

AJ Auxerre - EA Guingamp 1:0 (1:0). Nach elf Minuten hatten die Fans des Titelverteidigers den Jubelschrei schon auf den Lippen. AJ-Keeper Donovan Léon verdribbelte sich am eigenen Strafraum und eröffnete Claudio Beauvue die große Chance zum 0:1. Allerdings vergab der 26-Jährige kläglich. Im direkten Gegenzug schlug der Zweitligist eiskalt zu. Frédéric Sammaritano netzte vom linken Fünfeck mit einem Schuss aus der Drehung ein und versetzte das Stade Abbe Dechamps in Ekstase.

Der Erstligist aus der Bretagne rannte in der Folge an, verzweifelte aber immer wieder an Léon. Der 22-Jährige rettete unter anderem gegen Mandanne (30., 53.), Lemaître (72.) und Giresse (87.) und sorgte dafür, dass Auxerre nach dem ersten Titel seit dem Abschied von Trainer-Urgestein Guy Roux greift.

Paris Saint-Germain – AS Saint-Étienne 4:1 (1:1). Bereits zum vierten Mal in dieser Saison wurde Saint-Étienne buchstäblich zlataniert. Der Superstar schoss den Meister mit einem Hattrick im Alleingang ins Finale. PSG hätte schon nach 20 Minuten 3:0 führen können, brauchte aber einen unumstrittenen Elfmeter (21.), um das 1:0 zu erzielen. Der Ausgleich der Gäste fiel nach einem Standard aus dem Nichts (24.).

Ezequiel Lavezzi vollendete in der 60. Minute nach einer Maßflanke von Pastore per Kopfball-Bogenlampe und sorgte so für die Vorentscheidung. Mit zwei technisch anspruchsvollen Einzelaktionen schraubte Ibrahimović das Ergebnis in der Schlussphase in die Höhe. Für den Schweden war es bereits der zweite Hattrick gegen die AS in dieser Saison. Schon im Ligaspiel Ende August hatte er Saint-Étienne beim 5:0 drei Tore eingeschenkt.

FA Cup » Viertelfinale

Blackburn Rovers – Liverpool FC 0:1 (0:0). Im Wiederholungsspiel gegen den Zweitligisten reichte den Reds eine durchschnittliche Leistung, um das Ticket nach Wembley zu lösen. Im randvollen Ewood Park entwickelte sich das erwartete Spiel. Liverpool dominierte, fand in der gut organisierten Abwehr der Rovers aber nur selten Lücken. Coutinhos Schuss nach einer Ecke (36.) war die einzige echte Herausforderung, die Blackburns Keeper Eastwood meistern musste.

Mit dem Wiederanpfiff kam der Tabellenzehnte der Championship zu seinen besten Chancen. Zunächst rettete Mignolet nach einem Gewaltschuss von Cairney (47.) zur Ecke, dann entschärfte Liverpools Keeper einen Kopfball von Marshall (48.). 20 Minuten vor dem Ende besiegelte Coutinho das Aus der Rovers. Nach einem schönen Doppelpass mit Jordan Henderson tauchte der Brasilianer rechts im Strafraum auf und hämmerte die Kugel aus spitzem Winkel in die lange Ecke. Blackburn wehrte sich in der Schlussphase tapfer, verpasste aber den Lucky Punch zum Ausgleich.

Schweizer Cup » Halbfinale

FC Zürich – FC Sion 0:1 (0:0). Einen echten Pokalfight bekamen die Zuschauer in der ersten Halbzeit im Letzigrund geboten. Viel Kampf, viel Krampf, viele Emotionen. Vor den Toren offenbarten beide Mannschaften große Defizite, so dass es torlos in die Pause ging. Drei Minuten nach Wiederanpfiff stand Sions Top-Torjäger Moussa Konaté dann goldrichtig und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie.

Mit großem Aufwand aber ohne Ertrag und Erfolg wehrte sich Zürich gegen das Aus. Der FCS zieht nach diesem Sieg zum 13. Mal in seiner Historie in das Pokalfinale ein und hat die Chance, seine makellose Bilanz (zwölf Endspiele, zwölf Siege) weiter auszubauen.

FC St. Gallen – FC Basel 1:3 (0:2). Ohne Probleme setzte sich der Serienmeister aus Basel in St. Gallen durch. Der FCB hatte die Partie von der ersten Minute an im Griff und ließ nichts anbrennen. Nach nur 14 Minuten leitete Supertalent Donald Embolo das 1:0 durch Shkelzen Gashi mit einem starken Solo ein. Kurz vor der Pause hatten die Gäste Glück, als Mario Mutsch einen Eckball ins eigene Tor abfälschte.

Nach einer Stunde startete Gashi aus abseitsverdächtiger Position in den freien Raum und bekam den Ball von Embolo in den Fuß serviert. Der Linksfuß war auf und davon und netzte aus spitzem Winkel zum vorentscheidenden 3:0 ein. Das 1:3 durch Čavuševič war nur noch Ergebniskosmetik.

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wfb

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