Nicklas Bendtner ist beim VfL Wolfsburg nur noch Stürmer Nummer drei. Zurzeit reicht es für den Dänen nicht einmal für einen Platz auf der Bank, eine Erkrankung wirft ihn zusätzlich zurück.

Offiziell ist Nicklas Bendtner wegen eines Magen-Darm-Infekts zum Zuschauen verdammt. Ob ein gesunder Bendtner aber im Kader des VfL Wolfsburg für das entscheidende Gruppenspiel am Donnerstag beim OSC Lille gestanden hätte, ist fraglich. Zuvor hatte es für den dänischen Nationalstürmer zweimal in Folge nicht einmal für einen Bankplatz gereicht.

Wolfsburg und Bendtner - das passt bislang nicht zusammen. Drei Tore in zwölf Pflichtspielen sind zu wenig für jemanden, der einmal als eines der größten Sturmtalente Europas galt. Beim VfL ist der namhafte Neuzugang nur noch die Nummer drei hinter dem gesetzten Ivica Olic und dem wiedererstarkten Bas Dost.

Hecking will Bendtner anstacheln

"Ich gehe immer danach, was für die Mannschaft das Beste ist", sagt Dieter Hecking. Der VfL-Trainer will den vor der Saison ablösefrei vom FC Arsenal geholten Stoßstürmer mit der Nicht-Nominierung auch anstacheln: "Er beschränkt sich selbst ein wenig zu sehr. Ich erwarte, dass er sich auch im Training noch mehr in der Arbeit gegen den Ball engagiert."

In England gibt es nicht wenige, die Bendtners Schwierigkeiten in Deutschland mit Schadenfreude zur Kenntnis nehmen. Der exzentrische Profi hat sich während seiner Zeit in London mit seinen Eskapaden und schwankenden Leistungen wenig Freunde gemacht - außer bei den Boulevard-Journalisten.

Als er beim 5:1-Sieg im Europacup gegen den FK Krasnodar einen Doppelpack erzielte, twitterte Englands Ex-Nationalspieler Gary Lineker voller Ironie: "Bendtner hat gerade 2 Tore für Wolfsburg geschossen. Das ist kein Witz. Ich wiederhole: Das ist KEIN Witz!" Der Neu-Wolfsburgers bewies mit seiner Antwort Humor: "Guter Tweet Kumpel. Ich wiederhole: Guter Tweet."

Bislang handzahm

Ansonsten zeigte sich Bendtner in der niedersächsischen Provinz bislang handzahm. Skandale wie der 2009, als er sich nach einem Autounfall nackt ausgezogen und mit einem abgebrochenen Außenspiegel auf Verletzungen untersucht hatte, blieben bislang aus. Auch ein zweites BH-Foto, mit dem Bendtner einst für Aufsehen gesorgt hatte, gab es nicht.

Die Aktion bereut Bendtner übrigens nicht. "Ich bin, wer ich bin", sagte er der Bild-Zeitung: "Ich bin ein offener Typ, ich zeige da gerne lustige Bilder. Was ich zeige, bin zu 100 Prozent ich."

Auf dem Platz hat Bendtner sich den Wolfsburg-Fans noch nicht richtig vorgestellt.

sid