04.09.2014 21:37 Uhr

Ibrahimović-Torrekord für Schweden

Zlatan Ibrahimović hat sich am Donnerstagabend zum alleinigen Rekordtorschützen der schwedischen Nationalmannschaft kanoniert. Beim 2:0-Sieg gegen Estland vor 15.421 Zuschauern in der Friends Arena von Solna erzielte der Superstar seine Länderspieltreffer 49 und 50.

Vier Tage vor dem ausverkauften Hit in der EM-Qualifikation im Ernst Happel-Stadion gegen Österreich holte sich Ibrahimović damit die Bestmarke ab. In seinem 99. Länderspiel überbot der 32-Jährige den bisherigen Höchstwert von Sven Rydell, der es von 1923 bis 1932 in 43 internationalen Partien auf 49 Tore für Schweden gebracht hatte.

Ibrahimović war in der 3. und 24. Minute erfolgreich. Beim Jubel über seinen zweiten Treffer zog sich der Kapitän dann sein Leibchen aus, wofür er vom Schiedsrichter die Gelbe Karte präsentiert bekam. Der Torjäger von Paris Saint-Germain war zuletzt verletzt gewesen bzw. klagte im Laufe der Woche über Halsschmerzen, wurde von Teamchef Erik Hamren aber dann doch für die Estland-Partie nominiert. In der 64. Minute durfte er dann nach getaner Arbeit vom Platz.

Ein umstrittener Treffer und ein Gustostückerl

Ibrahimović wurde einmal mehr dem Ruf als Goalgetter gerecht. Tor Nummer 49 im Nationalteam war jedoch umstritten: Nachdem die Abwehr von Estland einen Eckball zu kurz abgewehrt hatte, war der schwedische Ausnahmestürmer kurz außerhalb des Fünfmeterraums zur Stelle und übernahm den Ball direkt. Gäste-Keeper Sergei Pareiko konnte danach zwar parieren, doch das Schiedsrichter-Team aus Island entschied auf Treffer für Schweden.

Selbst alle TV-Zeitlupen konnten nicht genau auflösen, ob der Ball wirklich vollständig die Torlinie überquert hatte. Im Gegensatz zur WM in Brasilien und der englischen Premier League, wo sich die Torlinien-Technologie vollauf bewährt hat, bleibt es damit im Fußball weiterhin bei solchen Diskussionen.

Das 2:0 hingegen war unstrittig und Ibrahimović stellte dabei seine ganze Klasse unter Beweis. Nach einem Angriff über die rechte Seite kam der Ball ins Zentrum und im besten Zlatan-Style lenkte der Mittelstürmer ihn mit der Ferse hinter dem Standbein ins lange Ecke. Danach präsentierte er ein Shirt unter der Dress mit dem Aufdruck "50+ Ihr habt es möglich gemacht".

Legendärer Treffer gegen Deutschland

Spektakuläre Tore hat Ibrahimović in seiner Karriere genug erzielt. Als sein Schönstes im Nationalteam bezeichnet er den Fallrückzieher aus mehr als 30 Metern gegen England vor nicht ganz zwei Jahren. "Da geht nichts darüber. Aber alle Tore waren wichtig, sie haben mich zu diesem Rekord gebracht", sagte der Ausnahmekönner. "Dieser Rekord bedeutet mir viel."

Mit der Erfahrung sei er vor dem Tor ruhiger geworden. Zu einem echten Goalgetter habe ihn erst Fabio Capello in der gemeinsamen Zeit bei Juventus Turin (2004-2006) gemacht. Ibrahimović: "Davor habe ich gespielt, um gut zu spielen. Unter ihm habe ich erkannt, dass Tore wichtig sind." Mit dem Trainer gibt es demnächst ein Wiedersehen, ist dessen russisches Team doch am 9. Oktober Schwedens zweiter Gegner in der EM-Qualifikation.

Vorerst gilt die volle Konzentration aber Österreich. Die Schweden landen am Samstagabend auf dem VIP-Terminal des Flughafens Wien-Schwechat und werden im Hotel Hilton Vienna Danube residieren. Sonntagmittag absolvieren Ibrahimović und Co. ihr Abschlusstraining im Ernst-Happel-Stadion.

Mit der Generalprobe war Teamchef Erik Hamren nicht restlos zufrieden. Der 57-Jährige setzte auf ein 4-3-3-System mit Ibrahimović als zentraler Spitze, ortete aber vor allem im Mittelfeld Probleme. "Da haben wir ein paar Details, die wir verbessern müssen", meinte Hamren. "Wir werden versuchen, im Zentrum ein bisschen kompakter zu sein", ergänzte Spielmacher Kim Källström. Die 50 Tore seines Teamkollegen bezeichnete er als "unglaubliche Leistung".

Schweden-Aufstellung (4-3-3): Nordfeldt - Bengtsson, Granqvist, Antonsson, M. Olsson (76. Johansson) - Larsson, Ekdal (46. Toivonen), Källström (64. Durmaz) - Bahoui (64. Zengin), Ibrahimović (64. Hysén), Forsberg (46. Hrgota)

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red/apa

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