11.04.2014 11:13 Uhr

DFB-Frauen auf Weg zur WM nicht gefordert

Die deutschen Frauen sind in der WM-Qualifikation nicht aufzuhalten
Die deutschen Frauen sind in der WM-Qualifikation nicht aufzuhalten

Vor lauter Langeweile hatte Weltfußballerin Nadine Angerer sogar den zweiten Treffer von Anja Mittag zum 4:0-Endstand gegen Slowenien verschlafen.

"Warum hast du heute nur ein Tor geschossen?", fragte die Torfrau der deutschen Fußballerinnen die verdutzte Stürmerin nach dem Abpfiff. Die Schweden-Legionärin konterte nach ihrem Doppelpack: "Wenn du nicht ständig die Zuschauer beobachtet hättest, wüsstest du, dass ich zwei Tore geschossen habe."

Der spaßige Dialog zwischen Angerer und Mittag hat einen ernsten Hintergrund: Die DFB-Auswahl ist auf dem Weg zur WM-Endrunde 2015 in Kanada chronisch unterfordert. Nach sieben Spielen steht das Team von Bundestrainerin Silvia Neid in der Gruppe 1 mit 21 Punkten und 47:2 Toren ungefährdet auf Rang eins. Große Fußball-Kunst musste der zweimalige Weltmeister dafür nicht darbieten.

Wenig Unterhaltungswert

Auch gegen die Sloweninnen hielt sich der Unterhaltungswert für die 7122 Zuschauer in Grenzen. "Es macht natürlich keinen Spaß, gegen einen Gegner zu spielen, der nicht gewinnen will und sich nur hinten rein stellt. Das war ein bisschen langweilig", räumte Mittag ein.

Und Angerer, die mehr die "coole Stimmung" genoss als sich auf das Spielgeschehen zu fokussieren, gab ehrlich zu: "Man geht mit einer anderen Konzentration an die Aufgabe als gegen die USA oder Schweden. Es wäre natürlich perfekt, wenn man mit der gleichen Konzentration zu Werke gehen würde. Aber das ist nicht realistisch."

Dem deutschen Spiel fehlte es daher phasenweise an Kreativität und vor allem der nötigen Passgenauigkeit. "Wenn du gegen zwei Fünferreihen immer wieder anläufst ist es schwer, ständig neue Ideen zu kreieren. Da wird man müde im Kopf", äußerte Neid Verständnis für die durchwachsene Darbietung ihrer Schützlinge.

Nicht alles läuft rund

Die Bundestrainerin bemängelte allerdings die "teilweise einfachen Ballverluste und Stockfehler. Es ist nicht alles rund gelaufen." Das wussten auch die Spielerinnen. "An der Chancenverwertung und Genauigkeit im Passspiel müssen wir arbeiten. Da haben wir höhere Ansprüche", sagte Mittag.

Die nächste Gelegenheit bietet sich am 8. Mai in Osnabrück gegen die Slowakei. Ein fußballerischer Leckerbissen ist aber auch dann nicht zu erwarten. "Auch solche Spiele müssen gespielt werden, denn jeder hat das Recht, sich auf die WM zu konzentrieren", stellte Angerer lapidar fest. Die Torfrau, die in die USA zurückflog, wird sich dann nicht wieder langweilen müssen. Sie legt eine Länderspielpause ein.

dpa

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