Africa Cup 2013 Südafrika » Gruppe D » Liveticker: Algerien - Togo 0:2

Fazit:
Was für ein Kuriosum! Algerien war über die gesamte Spielzeit haushoch überlegen, schaffte es aber in der ersten Halbzeit nicht, gute Möglichkeiten einzunetzen und konnte sich dann im Verlauf auch immer weniger Chancen herausspielen. Togos einziges Mittel, lange Bälle auf Adebayor, wurde dann mit dem 1:0 gekrönt, welches den Spielverlauf auf den Kopf stellt. Am Ende stehen 18:2 Ecken, 20:4 Torschüsse und über 60% Ballbesitz für die Nordafrikaner, doch genutzt hat es nicht. Und dann das: In der 86. Minute ging das Tor hinter Kossi Agassa zu Bruch und das Spiel musste unterbrochen werden. Die Verantwortlichen bekamen die Situation zwar schnell in den Griff, doch was dann passierte war Komik pur: Nachdem das Spiel bereits wieder einige Minuten lief, wurden 13 Minuten Nachspielzeit angezeigt. Ohne triftigen Grund, denn die Unterbrechung herausgerechnet lief bereits die 91. Minute. Die Pause hatte aber sowieso jedweden Spielfluss unterbrochen, Algerien kam nie mehr auf und Togo machte dann mit dem 2:0 den Deckel drauf. Zum Glück, denn diese Kontroverse, wenn Algerien hier in Minute 100 einer unberechtigten Nachspielzeit noch den Ausgleich erzielt hätte, braucht niemand. Die mathematischen Kenntnisse der Unparteiischen passten aber ins Gesamtbild ihrer Leistung: Mindestens ein klarer Elfmeter und eine Tätlichkeit übersah das Trio und die Diskussionen um die Männer in schwarz bei diesem Bewerb dürften kaum leiser werden. Wie dem auch sei: Algerien muss die Koffer packen und Togo hat am Mittwoch ein Endspiel gegen Tunesien. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Djene Dakonam geht gegen Stehende Algerier nochmal in den Strafraum durch, kann den Querpass aber nicht in die Mitte setzen. Dort lauert Adebayor und dann hätte es hier sogar 3:0 stehen können.

Algerien kommt noch einmal über links und Mesbah, doch seine Flanke landet auf dem Tornetz. Kurz geschaut: Es hat dem Tor nicht geschadet. Jetzt nicht noch eine Unterbrechung!

Das ist wohl besser so: Niemand möchte die Diskussionen, wenn Algerien hier in einer aus der Luft gegriffenen Nachspielzeit noch zum Ausgleich kommt. Die Nordafrikaner sind nun sowieso stehend KO und auch die Moral ist gebrochen.

Es ist bestätigt: 13 Minuten Nachspielzeit. Warum weiß niemand.

13 Minuten Nachspielzeit! Nein, oder? Nur um das klarzustellen: In der 86. Minute ging das Tor kaputt, seit der Unterbrechung spielen die Akteure aber schon gut fünf Minuten wieder und nun gibt es noch 13 extra?!

Gelbe Karte für Serge Akakpo (Togo)
Es gibt Freistoß auf der rechten Flanke, der Verwarnte schlägt den Ball weg.

Nach unserer Zählung ist die reguläre Spielzeit gleich abgelaufen, eine Nachspielzeit wurde noch nicht angezeigt.

Das Tor steht wieder! Das haben die Verantwortlichen schnell hinbekommen, Respekt! Große Diskussionen, wo die Uhr wieder anfangen soll zu ticken. Wir sind gespannt.

Das kaputte Tor wird nun aus der Verankerung gehoben und auf das Spielfeld gelegt. Will man reparieren oder wird Ersatz besorgt? Madrid 1998 lässt grüßen.

Es ist ein Tor gefallen! Blöderweise keines auf konventionellem Wege: Adlène Guédioura erreicht eine Flanke in der Mitte nicht mehr, rennt mit vollem Tempo in die Maschen und das war zuviel für das Aluminium. Der linke Pfosten steht nur noch arg schräg in der Landschaft und die Offiziellen sind auf dem Platz, um den Schaden zu begutachten. so geht es jetzt zumindest erst einmal nicht weiter.

Sie kommen einfach nicht durch: Bei der nächsten Ecke versucht El Arbi Soudani den Drehschuss mit dem Rücken zum Tor, erneut ist aber ein Gelber dazwischen. Der Nachschuss von der Sechzehnergrenze geht dann drüber.

Togo schiebt sich den Ball in den eigenen Reihen hin und her ohne Ambition nach vorne. Irgendwann ist Algerien dann mal dazwischen, aber das hat wieder eine Minute gebracht.

Auch die Eckenstatistik spricht Bände: 15:2 für Algerien. Aber auch hier: Diese Überlegenheit in Chancen umgemünzt hat man bisher zu selten.

Ein frischer Stürmer kommt für den Mann, der eigentlich nach einer Tätlichkeit in der ersten Hälfte vom Platz gemusst hätte. Danach reihte er sich in das muntere Chancenvergeben ein.

Es kommt ein neuer Abräumer für die Position vor der Abwehr.

Adlène Guédioura aus der Distanz, wieder nichts.

Es ist weiterhin ein Spiel auf ein Tor, aber bei aller Überlegenheit muss man auch festhalten: Aus dem Spiel heraus geht gegen den Togoer Beton wenig.

Vahid Halilhodžić erhofft sich wohl frischere Aktionen im Mittelfeld vom neuen Mann.

Auch Emmanuel Adebayor verrichtet nun Defensivaufgabe, klärt eine Ecke am kurzen Pfosten.

Togo wagt sich echt einmal nach vorne, ein Querpass von Amewou in die Mitte misslingt allerdings und dann ist die Szene auch schon wieder vorbei.

Liebe Leute, das gibt es doch nicht! Islam Slimani werden im Strafraum die Beine weggezogen, der Schiedsrichter steht vier Meter daneben und pfeift nicht. Algerien schlägt die Hände über den Köpfen zusammen und der neutrale Zuschauer ehrlich gesagt auch. Das hat mit Wettbewerb nur noch wenig zu tun, so traurig es ist.

Algerien ist weiterhin drückend überlegen, aber der letzte Pass kommt dann auch einfach zu selten. Da fehlt ganz klar die Abgeklärtheit.

Weiter geht es: El Arbi Soudani bringt den Ball herein, in der Mitte lauert unter anderem Islam Slimani, doch die Abwehr klärt im Gestocher zur Ecke.

Und fast die Chance für Togo: Essaïd Belkalem schenkt den Ball her, Jonathan Ayite nimmt das Leder auf, sein Schuss an der Strafraumgrenze wird aber gerade noch geblockt.

Gelbe Karte für Medhi Lacen (Algerien)
Sofiane Féghouli geht gegen den Djene Dakonam im Strafraum zu Boden, eine leichte Berührung ist zwar vorhanden, doch der Akteur von Valencia fällt zu leicht und so bleibt ein Pfiff aus. Er hatte den Außenverteidiger ausgetanzt und hätte einfach weiterlaufen sollen. Die Proteste enden dann in dieser Verwarnung.

Es geht ohne Wechsel in diesen zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Völlig unverdient führen die "Falken" gegen Algerien, die über die gesamte Dauer das Spiel im Griff hatten, sich gute und sehr gute Chancen herausspielten, aber die Bude nicht machten. Das Spielrezept von Togo ist denkbar einfach: Hohe Bälle auf Adebayor und dann die Hände falten. Einer dieser Pässe kam durch und der Stürmer traf sofort, insofern alles richtig gemacht. Die "Wüstenfüchse" Algeriens sind derzeit ausgeschieden und wissen selbst wohl nicht so wirklich warum. Ein Wort muss auch über das Schiedsrichtergespann verloren werden, dem eine Tätlichkeit von Islam Slimani entging und das auch sonst eher einen unsicheren Eindruck hinterlässt. Bis gleich!

Eine Minute gibt es obendrauf.

Gerade noch gelobt, hier fliegt er vorbei: Beim resultierenden Freistoß von der linken Seite greift Keeper Agassa daneben, doch die Abwehr klärt für ihn. In der nächsten Aktion macht er es aber wieder besser, setzt seine enorme Sprungkraft ein, um die Flanke runterzuholen.

Da ist auch mehr drin: Islam Slimani legt sich den Ball beim Konter zu weit vor und Serge Akakpo kann so die Situation entschärfen.

Der Torwart ist bisher der beste Mann bei Togo. Auch hier steigt er in die Luft und fischt eine Flanke sicher herunter. Algerien spielt reifer, ist überlegen, hat 63% Ballbesitz, nur die Pille will noch nicht ins Tor. Das ist frustrierend für Vahid Halilhodžić und seine Truppe.

Das ist natürlich komplett unverdient, denn von den "Falken" kam bisher nichts. Das wird die Truppe von Didier Six aber natürlich kaum stören und Essaïd Belkalem muss sich fragen lassen, warum er den Stürmerstar nicht enger markiert. Algerien ist gut beraten, hier einfach so weiterzuspielen. Sie hatten die Partie bisher eigentlich im Griff.

Wer bei den Gelben de Zuordnung bei Standards vornimmt, ist ein Rätsel: Erneut steht ein Algerier völlig frei, kann aber den Ball nciht mehr aufs Tor bringen.

Essaïd Belkalem unterläuft hinten ein Riesenpatzer, spielt Adebayor den Ball direkt in die Beine, der aber wohl selbst so überrascht ist, dass er den Pass nicht kontrollieren kann. Sowas sollte dem Innenverteidiger trotzdem nicht noch einmal passieren.

Sofiane Féghouli läuft ins Abseits und das sieht nach gleicher Höhe aus. Man will ja nicht immer über die Schiedsrichter bei diesem Bewerb reden, aber irgendwie kommt man auch nicht drum herum.

Ein Togolese lenkt den Ball in der Box mit der Hand noch leicht ab, da aber Absicht zu unterstellen ist aus dieser Distanz nicht angebracht. Die Algerier beschweren sich auch nicht groß.

Die nächste Ecke bringt die nächste Chance: Adlène Guédioura kommt aus zwölf Metern zum Kopfball, Kossi Agassa fliegt in die linke Ecke und lenkt den Ball um den Pfosten.

Die folgende Ecke pflückt Kossi Agassa dann sicher aus dem Himmel.

Derweil setzt Togo ein Lebenszeichen nach vorne ab, eine Flanke erreicht Star Adebayor am Fünfer, der sich beherzt aufstützt und einen Kopfball drüber setzt. Das hätte man auch pfeifen müssen.

... die bringt zwar nichts ein, Algerien hat die Partie aber mittlerweile im Griff. Von Togo kommt nach vorne wenig.

Sofort brandet Jubel auf, wenn Emmanuel Adebayor auch nur in die Nähe des Balles kommt. Dieses Laufduell gegen Keeper Raïs M'Bolhi verliert er aber.

Nach allem hin und her hat wohl eben doch Mehdi Mostefa die Verwarnung erhalten. Zurecht und da nehmen wir die Kritik am Unparteiischen gerne zurück. Es war eine recht unübersichtliche Situation.

Karten fordern soll ja auch bestraft werden, aber dann muss hier auch Mostefa für das Foul Gelb sehen. Unverständlich und der Schiedsrichter war ja schon im ersten Spiel von Togo im Fokus. Nicht, dass das heute wieder in diese Richtung steuert.

Und damit rein in die Partie: Algerien spielt von links nach rechts in weißen Leibchen, Togo in Gelb.

Personelle Änderungen bei Algerien waren erwartet und so kommt es auch: Vahid Halilhodžić bringt Rafik Halliche in der Viererkette und El Arbi Soudani als zweite Spitze im 4-4-2, Liassine Cadamuro und Carl Medjani nehmen zunächst auf der Bank Platz. Sofiane Féghouli war angeschlagen, kann aber mitwirken. Auf der Gegenseite nimmt der französische Coach ebenfalls eine Umstellung in der Abwehr vor: Moustapha Salifou kommt im 4-1-4-1 als Abräumer neu in die Mannschaft.

Da die Aufstellungen noch auf sich warten lassen, seien die Offiziellen der Partie schon einmal erwaähnt: Hamada Nampiandraza (Madagaskar) leitet das Spiel, Felicien Kabanda (Ruanda) und Aden Range (Kenia) assistieren an den Linien.

Vor allem bei Algerien, die mit einigen Ambitionen angereist sind, sitzt der Stachel tief und der bosnische Coach Vahid Halilhodžić übernaam die Verantwortung für die Auftaktniederlage. Man hätte die Niederlage allerdings nicht verdient und es wäre eine große Enttäuschung für seine Spieler. Man habe gut gespielt und müsse einfach heute an diese Leistung anknüpfen, die eigenen chancen aber besser nutzen. Die Kommentare auf der anderen Seite sind ähnlicher Natur. Togo, die als unangenehmer Gegner gelten, haderte mit der Chancenverwertung, dem Schiedsrichter und betonte ebenfalls, wie unglücklich man gegen den Favoriten verloren hätte

An den Tasten sitzt für Euch Janosch Ferda. Viel Spaß!