10.02.2014 09:44 Uhr

Man United auf dem Weg zur Lachnummer

Bei Manchester United wird David Moyes immer mehr zur Witzfigur
Bei Manchester United wird David Moyes immer mehr zur Witzfigur

Seit der Saison 1996/97 gibt es in der Champions League einen Stammgast: Manchester United. Doch diese stolze Serie wird heuer zu Ende gehen, denn der englische Rekordmeister legt eine echte Katastrophensaison hin und ist vor dem Auswärtsspiel gegen Arsenal am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im weltfussball-Liveticker) immer mehr auf dem Weg zur Lachnummer.

Mit dem 2:2-Remis gegen Schlusslicht Fulham wurde am Sonntag ein neuer Tiefpunkt erreicht. Die 74.966 Fans in Old Trafford sahen wie Darren Bent in der 94. Minute den Ausgleich erzielte und bei United-Manager David Moyes an der Seitenlinie für eine Mischung zwischen Fassungslosigkeit und Entsetzen sorgte.
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Nach 25 Runden der englischen Premier League liegt der Titelverteidiger weiter nur auf Platz sieben. 15 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Chelsea, neun Zähler hinter Liverpool auf Rang vier (der zumindest noch einen Platz in der Qualifikationsrunde der Champions League bedeuten würde): Die Fakten sprechen eindeutig gegen Neo-Coach Moyes.

Erstmals seit 1995/96 (Out in der 1. Runde des damaligen UEFA-Cups gegen Rotor Volgograd) droht Manchester United die nicht nur prestigeträchtige, sondern vor allem auch finanzielle Goldgrube Champions League zu verpassen.

Seit Ablauf der Europacup-Sperre jedes Jahr international dabei

Nach dem Ende der fünfjährigen Europacup-Sperre der englischen Mannschaften als Konsequenz des Heysel-Desasters 1985 gab es kein Jahr ohne internationale Beteiligung des Manchester United Football Club. Seit der Saison 1990/91 als eine Mannschaft rund um Denis Irwin, Steve Bruce, Paul Ince, Bryan Robson, Brian McClair und Mark Hughes über die Stationen Pécsi Munkás, Wrexham, Montpellier, Legia Warszawa und FC Barcelona zum Sieg im Europacup der Cupsieger marschiert war, gehört man zum Dauergast bei UEFA-Bewerben.
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Dieser beeindruckende Erfolgslauf ist heuer jedoch mehr als nur gefährdet. Aktuell sieht der Stand der Dinge so aus: Chelsea, Arsenal und Manchester City fix in der Champions League, Liverpool in der Qualifikation zur Millionenliga sowie Tottenham und Everton in der Europa League. Aber es kommt noch schlimmer für die United-Fans: Man muss ausgerechnet dem Erzfeind die Daumen halten.

Am 2. März steht im Londoner Wembley das League Cup-Finale zwischen Manchester City und Sunderland auf dem Programm. Bei einem Sieg des Stadtrivalen (der wohl die Champions League erreicht und so das Ticket für die Europa League für den Gewinn des League Cups nicht benötigen würde) gibt es einen zusätzlichen internationalen Startplatz über die Meisterschaft.

Moyes-Diagnose lautet "mentale Weichheit"

Aber um diesen zu erreichen muss eine gewaltige Steigerung her, weil Manchester United seine größte Stärke verloren hat: Die Siegermentalität verschwand aus Old Trafford. Unter Sir Alex Ferguson gab es ein eingepflanztes Gen des Gewinnens. Sein Nachfolger David Moyes hingegen stellte am Sonntag eine "mentale Weichheit" seiner Mannschaft fest.

Doch der Ex-Everton-Coach gerät selbst immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik. Gravierende taktische Fehler, völlig verfehlte Personalpolitik und eine Winter-Transferzeit in der man die groben Mängel in der Defensive nicht beheben konnte. Der Schotte ist angezählt, lediglich der Rückhalt durch die United-Fans bewahrte Moyes bisher vor einem Rauswurf.
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Die United-"Weicheier" auf dem Spielfeld müssen nun am Mittwoch ausgerechnet zu Arsenal, wo die "Gunners" nach dem 1:5-Debakel bei Liverpool mit gewetzten Messern auf Wiedergutmachung aus sein werden.

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ct

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