22.10.2013 15:55 Uhr

Deutsche Youngsters: Schwarz-Rot-Gold bei Arsenal

Thonas Eisfeld ist einer von vier Nachwuchstalenten, die derzeit beim FC Arsenal unter Vertrag stehen
Thonas Eisfeld ist einer von vier Nachwuchstalenten, die derzeit beim FC Arsenal unter Vertrag stehen

Beim FC Arsenal setzt man auf deutsche Fußballer. Natürlich denkt man sofort an Podolski, Özil und Mertesacker - doch auch im Juniorenbereich überzeugen deutsche Nachwuchshoffnungen mit guten Leistungen.

Für Thomas Eisfeld wird es ein komisches Gefühl werden. Ein Spiel mit einer besonderen Perspektive - schließlich kennt er beide Seiten: Wenn der FC Arsenal und Borussia Dortmund zum Gruppenspiel in der Champions League in London auf dem Rasen um drei Punkte kämpfen, schaut der 20-Jährige seinen Teamkollegen zu, aber auch seinen alten Weggefährten.

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Der Jungstar aus Finsterwalde spielte vier Jahre lang in Dortmund und wechselte im Sommer 2012 für 750.000 Euro zu den Gunners. Nach einem Kreuzbandriss hatte beim BVB keiner mehr so recht daran geglaubt, dass Eisfeld je den Sprung in den Profifußball schaffen könnte. So zögerten die Verantwortlichen auch nicht lange, als ein Angebot von Arsenal vorlag.

Wenger überzeugt von Eisfeld

Ein Angebot, das von Arsenal-Coach Arsène Wenger wohlüberlegt war: "Wir haben ihn lange beobachtet und sind uns sicher, dass seine Einstellung und seine technischen Fähigkeiten unser Team verstärken werden", begründet er die Verpflichtung des offensiven Mittelfeldspielers.

Nach der Teilnahme an der Asien-Tour der Profis vor dem Saisonstart folgte ein weiteres Highlight: Beim 4:3-Erfolg in der dritten Runde im League-Cup gegen West Bromwich feierte der Deutsche sein Profidebüt und erzielte zudem den wichtigen Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich. "Das war ein sehr emotionaler Moment für mich", betonte Eisfeld nach dem Spiel. Die englischen Zeitungen beschrieben seine Leistung anschließend als "cool, abgeklärt und souverän".

Nummer 44 auf dem Vormarsch

Bereits fester Bestandteil im Kader der Arsenal-Profis ist dagegen Serge Gnabry. Die Nummer 44 der Gunners stammt aus Stuttgart und wechselte 2011 von den B-Junioren des VfB an die Themse. Sein Profidebüt gab der 17 Jahre alte Deutsch-Ivorer bei der Premier-League-Partie gegen Norwich City in der vergangenen Saison. Es folgte sogar ein Kurzeinsatz in der Champions League gegen Schalke.

In der aktuellen Saison durfte Rechtsaußen Gnabry bereits zwei Mal von Anfang an ran und rechtfertigte das Vertrauen seines Trainers Arsène Wenger durch ein Tor beim 2:1-Sieg gegen Swansea.  "Seine Aktionen stecken voller Überzeugung", lobte ihn der Trainer nach dem Schlusspfiff.

Auch der DFB will auf die Dienste des schnellen Mittelfeldspielers nicht verzichten.  Gnabry durchlief von der U16 an sämtliche U-Mannschaften des Deutschen Fußball-Bundes und ist für U19-Bundestrainer Marcus Sorg eine wichtige Stütze im Mittelfeld.

Der neue Cesc Fàbregas

Für viele Fußballexperten ist er der neue Cesc Fàbregas: Gedion Zelalem. Der erst 16 Jahre alte Deutsch-Äthiopier ist in Berlin geboren und begann seine Fußballlaufbahn in der Jugend von Hertha BSC. 2007 ging der Offensivspieler von Berlin nach Amerika und kickte sechs Jahre lang für die Walter Johnson High School. Dort wurden Arsenal-Scouts auf den U17-Nationalspieler aufmerksam und lotsten ihn nach London.

Nach Einsätzen in der U21-Mannschaft stand Zelalem diese Saison bereits bei den Premier-League-Matches gegen Fulham und Tottenham im Kader. Auch von diesem deutschen Sprössling ist Arsène Wenger überzeugt: "Er verbessert sich enorm schnell und macht große Fortschritte", lobt der Franzose den Trainingseinsatz Zelalems.

Siemann passt "sehr gut nach England"

Der Vierte im Bunde der deutschen Nachwuchshoffnungen ist Leander Siemann. Geboren in Berlin, entwickelte sich der 17-jährige Innenverteidiger in der Jugend von Hertha BSC zu einem robusten und resoluten Innenverteidiger.

"Er passt mit seinem Körper und seiner Wucht sehr gut nach England", sagt sein ehemaliger Trainer Frank Vogel. Durch einen Schulbesuch in London kam es zum Probetraining. Seitdem spielt Siemann für die U19 des FC Arsenal. Laut einer Messung kann Siemann mit beiden Beinen über 100 km/h schnell schießen, seine Beidfüßigkeit und sein starker Offensivdrang werden von den Verantwortlichen der Gunners sehr geschätzt.

Wenn in einigen Jahren wieder Jugendspieler auf der Tribüne sitzen, um ihre Vorbilder anzufeuern, ist es gut möglich, dass sie Eisfeld, Gnabry und Co. auf dem Platz wiederfinden.

Jannick Niessner

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