10.10.2013 13:19 Uhr

England unter Druck - Nur keine Panik

Roy Hodgson kennt sich in der Fußball-Geschichte seines Landes aus
Roy Hodgson kennt sich in der Fußball-Geschichte seines Landes aus

Der erste Blick täuscht. Zwar führt England vor dem abschließenden Doppelspieltag in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien die Tabelle der Gruppe H an, komfortabel ist das allerdings nicht.

In den letzten beiden Partien im Wembleystadion am Freitag gegen Montenegro und am Dienstag gegen Polen müssen unbedingt zwei Siege her. Nur dann ist garantiert, dass die Mannschaft von Trainer Roy Hodgson beim Großereignis im nächsten Sommer dabei sein darf.

Die "Three Lions" haben derzeit mit 16 Punkten aus den ersten acht Spielen nur einen Zähler Vorsprung vor der Ukraine (15) und Montenegro (15), die sich beide ebenfalls Chancen ausrechnen. Sogar die Polen (13) um den Dortmunder Robert Lewandowski träumen noch von der WM-Teilnahme, benötigen dafür allerdings nicht nur zwei Auswärtssiege in der Ukraine und auf der Insel, sondern auch Schützenhilfe.

England steht unter Druck. Noch hat der Weltmeister von 1966 in der Qualifikation bisher nicht verloren - die vier Siege konnte das Team allerdings auch nur gegen San Marino und Moldawien erspielen. Alle anderen Partien endeten remis. Schon ein Ausrutscher könnte dafür sorgen, dass England nach der WM 1994 in den USA erneut eine Endrunde verpasst.

Immerhin kann Coach Hodgson am Freitag beinahe auf seine beste Elf zurückgreifen. Einzig Außenverteidiger Ashley Cole vom FC Chelsea musste wegen einer Rippenverletzung absagen. Für ihn nominierte der Coach Kieran Gibbs vom FC Arsenal nach. Wahrscheinlich wird aber Evertons Leighton Baines den Vorzug erhalten. Im Angriff kann Hodgson auf die Stürmer Daniel Sturridge und Wayne Rooney setzen. Beide sind in bester Verfassung.

Hodgson warnt dennoch vor Montenegro. "Sie sind gut organisiert und schwer zu spielen. Sie sind gefährlich nach Standards und eine große und starke Mannschaft", sagte der Coach über den nächsten Gegner, der den Engländern im Hinspiel ein 1:1 abtrotzte.

Die große Vorsicht des Nationaltrainers kommt auf der Insel nicht gut an. "Finger weg vom Alarmknopf", fordert der "Daily Express" vom Coach. Die "Sun" schreibt: "Englands Hauptproblem ist Hodgson. Er wird Montenegro ohne Zweifel zum schwersten Gegner überhaupt aufbauschen, gegen den man in drei Spielen noch nie gewinnen konnte" und dabei außer Acht lassen, dass der Gegner aus den letzen drei Quali-Spielen nur noch zwei Zähler geholt hat und gegen die Ukraine zu Hause mit 0:4 unter die Räder gekommen ist.

Das Boulevardblatt führt außerdem an, dass Montenegro auf vier Leistungsträger verzichten müsse, darunter Kapitän Mirko Vucinic von Juventus Turin, und befürchtet, dass sich die Ängstlichkeit des Trainer auf Spieler und Fans übertrage.

Kapitän Steve Gerrard klingt da schon forscher. "Ich bin sicher, es wird in den nächsten Spielen brenzlige Situationen geben, denn wir stehen mit dem Rücken zur Wand, aber die Spieler sind sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen und beide Spiele gewinnen." Der Routinier vom FC Liverpool weiß, was die Stunde geschlagen hat.

dpa

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