ÖFB-Team vor Pflichtsieg gegen San Marino

Auch wenn das Wort "Pflichtsieg" im Fußball mittlerweile verpönt ist, am Dienstag (20.45 Uhr/live Servus TV) hat es seine Berechtigung. Österreichs Nationalmannschaft geht als haushoher Favorit in das Auswärtsspiel der WM-Qualifikation in Serravalle gegen San Marino, alles andere als ein voller Erfolg über den Letzten der FIFA-Weltrangliste wäre eine herbe Enttäuschung.
Die Auswahl aus dem Kleinstaat hält nach drei Partien bei null Punkten und 1:8 Toren, das ÖFB-Team reist nach dem 2:1-Heimsieg über Rumänien mit zusätzlichem Selbstvertrauen an. "Jetzt geht es darum, nachzulegen, das Spiel mit einem überzeugenden Auftritt für uns zu entscheiden", erklärte Teamchef Ralf Rangnick am Montag vor dem Abflug.
Man wolle schnell für klare Verhältnisse sorgen, betonte der Deutsche. "Es liegt an uns, in welche Richtung sich das Spiel entwickelt. Wir möchten möglichst viele Torchancen kreieren und sie nutzen und auf überzeugende Weise drei Punkte holen." Ein früher Treffer würde die Aufgabe erleichtern, meinte Rangnick auch mit Blick auf den erst spät fixierten 1:0-Erfolg gegen Andorra im November 2022. "Wir haben selbst so ein Spiel schon erlebt. Wenn du da von Anfang an nicht voll fokussiert bist, nicht darauf aus bist, Tore zu schießen, viele Torchancen zu kreieren, dann können solche Partien richtig zäh werden. Und das wollen wir natürlich unter allen Umständen verhindern."
Rangnick erwartet "Heimspiel-Atmosphäre"
Im rund 5.000 Zuschauer fassenden San Marino Stadium werden etwa 1.500 österreichische Fans erwartet, daher geht Rangnick laut eigenen Angaben von einer "Heimspiel-Atmosphäre" aus. Verzichten muss der 67-Jährige auf Gernot Trauner, der an Achillessehnenproblemen laboriert. Zu allfälligen Änderungen im Vergleich zum Rumänien-Match machte Rangnick keine Angaben. Allerdings hatte der Coach bereits am Samstag angekündigt, nicht allzu heftig rotieren zu wollen. "Wir werden sicher nicht elf neue Spieler bringen."
Ein Kandidat für die Startformation ist Marcel Sabitzer. "Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir wissen auch, was von uns erwartet wird und was wir von uns selbst erwarten. Deshalb spielen wir von der ersten Minute an Vollgasfußball", kündigte der Dortmund-Profi an. Vor dem letzten Auftritt vor der Sommerpause ist bei den ÖFB-Akteuren die Motivation ungebrochen hoch, berichtete Sabitzer. "Alle freuen sich auf das Spiel. Für Österreich zu spielen ist das Größte, und deshalb wird jeder bereit sein, egal ob er ein bisschen müde ist oder nicht."
Der Mittelfeldspieler rechnet mit einem äußerst defensiv eingestellten Gegner. "Sie werden viel verteidigen, tief stehen und auf ihre Konter warten." Daher sei Fokus und Konzentration gefragt. "Wir sind der Favorit, dem müssen wir gerecht werden und deshalb müssen wir auf jeden Fall gewinnen", erklärte Sabitzer.
Sabitzer hofft auf Kantersieg
Obwohl San Marino in Bosnien-Herzegowina am Samstag nur 0:1 verloren hat, sei ein österreichischer Kantersieg möglich und auch wünschenswert, meinte der Steirer. "Es muss auch ein Anspruch sein, dass wir viele Tore erzielen, weil das Torverhältnis am Ende des Tages ein entscheidender Punkt sein kann. Deshalb wollen wir so hoch wie möglich gewinnen."