29.06.2005 23:45 Uhr

Brasilien holt den Confed-Cup

Frankfurt/Main (dpa) - Im Unwetter von Frankfurt hat Brasilien im Südamerika-Klassiker den Erzrivalen Argentinien das Fürchten gelehrt und ein Jahr vor der WM zum zweiten Mal nach 1997 den Confederations Cup gewonnen.

Im Finale demütigte der Rekordweltmeister die überforderten Argentinier nach einer Gala-Vorstellung mit 4:1 (2:0) und nahm Revanche für die schmerzhafte Niederlage drei Wochen zuvor in der WM-Qualifikation. Vor 45 591 Zuschauern begeisterten die Brasilianer phasenweise mit Zauber-Fußball gegen die müden Argentinier.

Adriano (11./63.) krönte sich mit seinen Turniertreffern vier und fünf zum Torschützenkönig. Die überragenden Kaka (16.) und Ronaldinho (47.) machten den Erfolg perfekt, für den der fünfmalige Weltmeister 2,275 Millionen Euro Prämie kassierte. Der Gegentreffer von Pablo Aimar (65.) tat der guten Laune der Brasilianer keinen Abbruch. Die Argentinier, die zuletzt 1960 mit 1:5 höher gegen Brasilien verloren hatten, durften sich sich mit 1,94 Millionen Euro trösten.

Ausgerechnet im Endspiel erlebten die Turnier-Organisatoren eine peinliche Panne: Pünktlich zum Anpfiff ging über Frankfurt ein heftiges Gewitter nieder. Obwohl das so genannte «Cabrio-Dach» der neuen Commerzbank-Arena verschlossen war, regnete es durch undichte Stellen in das 188 Millionen Euro teure Stadion. In Sturzbächen gingen Wassermassen auf Zuschauer und Spieler nieder.

Die Brasilianer, die im Halbfinale Deutschland ausgeschaltet hatten, ließen sich von den widrigen Verhältnissen nicht irritieren. Sie wollten sich unbedingt revanchieren für das 1:3 am 8. Juni in Buenos Aires. Acht Spieler, die bei der Pleite dabei waren, hatte Trainer Carlos Alberto Parreira in Frankfurt aufgeboten, während in den argentinischen Reihen nur vier Akteure von damals standen.

Nach zehn Minuten legten die Brasilianer jegliche Zurückhaltung ab. Erst überwand Adriano mit einem satten 20-m-Schuss Argentiniens Schlussmann German Lux. Nur fünf Minuten später traf Kaka aus 18 m. Das Tor tat dem 23-Jährigen sichtlich gut. Selbstbewusst und voller Freude dirigierte der Mittelfeldspieler vom AC Mailand mit seinem Kapitän Ronaldinho das Spiel der Brasilianer.

Von den Argentiniern, bei denen überraschend der Noch-Leverkusener Diego Placente in der Deckung von Beginn an zum Einsatz kam, war so gut wie gar nichts zu sehen. Ausgelaugt schlichen die «Gauchos» über den Platz. Gegen die brasilianische Deckung, in der Bayern Münchens Verteidiger Lucio alles wegräumte, waren Torjäger Luciano Figueroa und auch Spielmacher Riquelme abgemeldet.

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild nicht. Die Brasilianer kombinierten, wie sie wollten. Ronaldinho drückte nur anderthalb Minuten nach Wiederanpfiff nach schöner Kombination mit Kaka und Cicinho den Ball durch die Beine von Schlussmann Lux ins Tor. Inter Mailands Stürmer Adriano (63.) setzte den Torreigen fort. Auch Aimars Ehrentreffer (65.) brachte die Brasilianer nicht aus dem Konzept.

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