21.06.2005 23:45 Uhr

Tunesien verlässt das Turnier erhobenen Hauptes

Leipzig (dpa) - Afrika-Meister Tunesien hat sich mit einem 2:0- Sieg gegen Australien vom Confederations Cup verabschiedet und bei der Generalprobe für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele gegen Kenia Selbstvertrauen getankt. Nach Niederlagen gegen Deutschland und Argentinien gelang der Mannschaft des französischen Trainers Roger Lemerre am Dienstagabend in Leipzig durch zwei Tore des eingebürgerten Brasilianers Francileudo Silva dos Santos (26., 70. Minute) der einzige Erfolg im Turnier.

Die Australier, 1999 noch Dritter des Confed-Cups, blieben hingegen auch in ihrem letzten Spiel bei der Mini-WM sieglos und müssen um eine Rückkehr nach Deutschland zur WM-Endrunde im kommenden Jahr bangen. Im September bestreiten die «Aussies» zwei Playoff- Vergleiche gegen die Salomon-Inseln. Bei einem Erfolg müssten sie im November noch gegen den Fünften der Südamerika-Gruppe antreten.

«Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Es war so wichtig, auch wegen der WM-Qualifikation. Wir wollen nächstes Jahr unbedingt wiederkommen», sagte Tunesiens zweifacher Torschütze dos Santos. Australiens Trainer Frank Farina, der die Patzer seiner Abwehr als «Schuljungenfehler» bezeichnete, schimpfte: «Wahrscheinlich waren wir geistig schon aus dem Turnier. Wir haben in drei Spielen zehn Gegentore kassiert, das ist nicht gut.»

Das Interesse an der bedeutungslosen Partie der Gruppe A war gering. Nur 23 952 Fußball-Fans hatten den Weg ins 44 199 Zuschauer fassende Zentralstadion gefunden. Die Hälfte davon war mit Kartenpreisen unter fünf Euro angelockt worden, und das Preis- Leistungs-Verhältnis stimmte. Die beiden bereits gescheiterten Teams traten zur «Kür» mit B-Mannschaften an, entsprechend schwach war das Niveau der Begegnung.

Immerhin sahen die Zuschauer drei Tore, doch ein regulärer Freistoß-Treffer des gerade vom 1. FC Nürnberg verpflichteten Adel Chedli wurde in der 23. Minute wegen angeblichen Abseits von Haykel Guemamdia nicht anerkannt. Drei Minuten später gingen die zielgerichteter spielenden Nordafrikaner jedoch verdient in Führung. Einen Flankenball von Mehdi Nafti von der rechten Seite ließ der australische Ersatz-Torwart Michael Petkovic durch die Hände gleiten. Der für den FC Sochaux in Frankreich stürmende dos Santos nahm das Geschenk dankbar an und staubte zum 1:0 ab.

Der Torjäger der Australier hingegen tauchte völlig unter. John Aloisi, der zuvor gegen Deutschland und Argentinien insgesamt vier Tore erzielt hatte, wurde von seinen Kollegen hängen gelassen. Aus dem Mittelfeld kam kaum einmal ein brauchbarer Pass in die Spitze. Die einzigen Versuche, aufs Tor zu schießen, unternahm vor dem Pausenpfiff Jason Culina (29., 45.).

In der zweiten Hälfte waren die «Socceroos» bemühter, doch die eingewechselten Archie Thompson (56.) und Tim Cahill (67., 73./Latte) vergaben aus aussichtsreicher Position. Cahill war gerade zehn Sekunden auf dem Platz, als er ein brutales Foul an dos Santos beging, dafür aber nur die Gelbe Karte sah. Der tunesische Angreifer ließ sich jedoch nicht beeindrucken. In der 70. Minute stellte er seine Torjäger-Qualitäten erneut unter Beweis und brachte mit seinem 19. Treffer im 27. Länderspiel den Sieg unter Dach und Fach.

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