16.06.2005 23:45 Uhr

Brasiliens Ballkünstler beherrschen den Europameister

Leipzig (dpa) - Brasiliens Ballkünstler haben den griechischen EM-Helden zum Auftakt des Confederations Cups eine Lektion erteilt. Mit dem 3:0 (1:0) in Leipzig setzte sich der Fußball-Weltmeister punktgleich mit Mexiko an die Spitze der Gruppe B.

Während Brasilien und Mexiko, das mit einem 2:1-Auftaktsieg über Asienmeister Japan seine lange Erfolgsserie auf 19 Länderspiele ohne Niederlage ausbaute, den Grundstein für den Einzug ins Halbfinale legten, steht das Team von Otto Rehhagel vor seinem zweiten Spiel gegen Japan mächtig unter Druck. Vor 42 506 Zuschauern im Zentralstadion erzielten Adriano (41.), «Wunderstürmer» Robinho (46.) und Juninho (81.) mit einem Freistoß-Kracher die Tore für die Brasilianer, die ohne spielerischen Glanz ihren ersten Turniersieg einfuhren und nun selbstbewusst in die zweite Partie gegen Mexiko gehen können.

«Ich bin enttäuscht, denn die Brasilianer waren eindeutig besser als wir. Wir wollten den Gegner so lange wie möglich hinhalten», sagte «König» Otto. «Wir haben getan, was wir konnten, aber es sollte nicht sein. Wir dürfen jetzt nicht verzweifeln und müssen nach vorne blicken», forderte der griechische Kapitän Theodoros Zagorakis. Der 21-jährige Robinho, der in Brasilien schon mit dem legendären Pele verglichen wird, war dagegen mit dem Auftakt sehr zufrieden: «Das ist für uns hervorragend gelaufen. Die Mannschaft hat viel besser gespielt als zuletzt.»

347 Tage nach dem Titelgewinn in Portugal bereitete Rehhagels bewährte Defensivtaktik den ballgewandten Brasilianern nur zu Beginn einiges Kopfzerbrechen, danach bestimmte der Weltmeister Tempo und Rhythmus des Spiels. Unter der Regie des Mailänders Kaka erspielten sich die Südamerikaner mit ihren vier Bundesliga-Profis Lucio, Ze Roberto (beide Bayern München), Gilberto (Hertha BSC) und Roque Junior (Bayer Leverkusen) ein klares Übergewicht, konnten die Fans aber nur selten mit Kabinettstückchen begeistern. Hinter den Erwartungen zurück blieb vor allem Weltfußballer Ronaldinho, der kaum Akzente setzen konnte. Zudem schienen nicht alle Akteure der «selecao» in körperlich bester Verfassung zu sein.

Die Griechen zeigten zwar keinerlei Respekt vor den klangvollen Namen des Gegners und gingen aggressiv in die Zweikämpfe. Doch trotz ihrer drei aufgebotenen Angreifer kamen die Griechen nur äußerst selten gefährlich vor das Tor von Dida. Weitaus mehr Möglichkeiten besaß das Team von Carlos Alberto Parreira. Doch erst vier Minuten vor der Pause fand Adriano die Lücke im griechischen Abwehrnetz, als er sich gegen Kirgiakos durchsetzte und Nikopolidis mit einem satten 20 m-Schuss überwand.

Nur 40 Sekunden nach Wiederbeginn sorgte Robinho mit einem Schuss aus spitzem Winkel nach Vorarbeit des Berliners Gilberto für die Entscheidung. Neun Minuten vor Schluss baute der eingewechselte Juninho mit einem knallharten Freistoß aus 22 Metern den Vorsprung weiter aus.

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