Keine Zeit für Experimente - das hatte Joachim Löw vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel in Moskau angekündigt. Nachdem der Bundestrainer dies mit der Aufstellung von Debütant Jerome Boateng ohnehin nur mittelkonsequent eingehalten hat, darf nun in Hamburg fleißig und ohne Einschränkungen experimentiert werden. So gab Löw bereits am Vortag bekannt, dass die Aufstellung ordentlich durcheinander gewirbelt wird: In der Abwehr darf der zuletzt katastrophal schwache Arne Friedrich ran, ebenso wie der Hoffenheimer Andreas Beck. Im Angriff soll es der frisch eingebürgerte Cacao richten. Sein Stuttgarter Mannschaftskamerad Thomas Hitzlsperger darf im Mittelfeld ran.

Ein echtes Heimspiel steht in Hamburg für Piotr Trochowski an, der beim HSV unter Vertrag steht. Der Mittelfeldspieler wird, auch dies verriet Joachim Löw den versammelten Journalisten, ebenfalls in der Startelf stehen. Während er den Applaus des Hamburger Publikums sicher hat, durfte sich Ersatzkeeper Tim Wiese übrigens schon über einen wenig muckeligen Empfang freuen: Beim öffentlichen Training wurde der Bremer - nach verschiedenen Vorfällen in den letzten Jahren eine Reizfigur beim HSV - ordentlich ausgepfiffen. Deutschland hin, Deutschland her.