24.08.2009 23:15 Uhr

Zwei Teams am Scheideweg

Es sollte ein echtes Spitzenspiel werden: Der TSV 1860 München formulierte bereits im Frühjahr seinen Wunsch, im Jahr 2010 aufzusteigen. Die Löwen ernteten dafür meist ein müdes Lächeln, ließen sich jedoch nicht von ihrem Wunsch abbringen. Das Verlangen nach Erstligafußball ist riesig in München - ähnlich groß wie in Karlsruhe. Dass der KSC nach dem Abstieg quasi automatisch zumindest zum erweiterten Favoritenkreis zählt, ist nur logisch. Nun treffen die beiden Clubs am dritten Spieltag aufeinander, und die guten Vorsätze sind trüber Katerstimmung gewichen.


Dabei hatten zumindest die Gastgeber eigentlich gut begonnen. Im ersten Spiel gegen Koblenz spielte die Mannschaft von Ewald Lienen tatsächlich wie ein Aufsteiger, ließ Koblenz keine Chance. Doch der schöne Schein währte nicht lange. Schon bei der ersten Auswärtspartie in Rostock lieferten die Löwen eine erschreckend schwache Leistung ab. "Wir haben uns in Rostock fürchterlich verhalten", brachte es der Coach auf den Punkt. Vor allem die Münchner Defensive spielt daher gegen den KSC auf Bewährung, Ewald Lienen will genau wissen, auf wen er sich verlassen kann. Immerhin sind die Sechzger am Montag Abend Gastgeber, eine ähnlich schlimme Leistung wie bei Hansa dürften sie im heimischen Stadion nicht abliefern.


Ob es gegen den Bundesliga-Absteiger zum Sieg reichen wird, darf dennoch bzweifelt werden. Denn zu was eine frustrierte Mannschaft nach einer Trainerentlassung imstande ist, zeigte ja bereits Hannover 96 am vergangenen Samstag. Die Niedersachsen nutzten das Theater um die Demission von Dieter Hecking, um enger zusammenzurücken und in Nürnberg zu gewinnen. Warum sollte das dem KSC nun nicht auch gelingen? Immerhin eines hat die auch vereinsintern kontrovers diskutierte Entlassung von Ede Becker schon bewirkt: Über die mannschaftlichen Schwächen der Badener sprach unter der Woche kaum jemand. Fest steht jedoch: Übergangstrainer Markus Kauczinski sollte möglichst schnell damit beginnen, dem Team das Siegen beizubringen. Ansonsten droht ein ähnlicher Saisonverlauf wie im vergangenen Jahr.

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