03.05.2009 17:00 Uhr

Schubumkehr gegen ängstliche Freibeuter?

Für Rot Weiss Ahlen gab es in den letzten Wochen in der Tabelle eigentlich nur eine Richtung: abwärts. Selbst so überraschende Punktgewinne wie in Freiburg (1:1) oder Mainz (0:0) konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Westfalen sich immer mehr zu einem ersthaften Abstiegskandidaten entwickelten. Spätestens nachdem der Tabellensechszehnte VfL Osnabrück am Freitag auf einen Punkt an die Rot-Weißen heranpirschte, steht man an der Werse unter Druck. Allmählich gilt es nun, die Schubumkehr einzuleiten, will man nicht im Abstiegsstrudel nach unten gerissen werden. Und da trifft es sich doch eigentlich ganz gut, dass nun mit dem FC St. Pauli ein gern gesehener Gast auf allen Plätzen der Liga zu Gast ist.


Katastrophale Kaperfahrten


Die Hanseaten pflegen ja bekanntermaßen die Totenkopf-Flagge zu führen und sich auch schon mal gerne als "Freibeuter der Liga" zu bezeichnen. Ob man das auch in diesem Jahr in den Mund nimmt, dürfte jedoch fraglich sein. Oder aber man hat eine merkwürdige Vorstellung vom Piratentum. Denn seit wann machen Piraten ihre Beute nur im eigenen Hafen? Sobald der FC St. Pauli jedenfalls in der Saison 2008/2009 in fremde Gewässer segelt, geht die Kaperfahrt in schöner Regelmäßigkeit baden. 10 Niederlagen stehen nach 14 Saisonspielen zu Buche und in der Auswärtstabelle kann man mit dieser Bilanz nur noch das abgesachlagene Schlusslicht Wehen Wiesbaden hinter sich lassen.
Beste Aussichten also für die rot-weiße Flotte für das Gefecht an der Werse? Eher nicht, denn was denn Hamburgern ihre Auswärtsmisere ist, ist den Westfalen ihre Heimschwäche. In schöner Analogie liegen sie hier in der Heimtabelle nur knapp vor, na klar, Wehen Wiesbaden.


Emmerling dritter Kapitän an Deck


Trainerwechsel haben auch in Liga zwei Konjunktur. Ahlen macht da keine Ausnahme. Mit Stefan Emmerling steht schon der dritte Kapitän in dieser Saison auf Deck. Gebracht hat das alles bisher eher wenig. Dabei sah einmal alles so gut aus. Nach einer überzeugenden Hinserie hatte man 24 Punkte auf dem Konto und der Kampf um den Klassenverbleib schien keine Baustelle für den Aufsteiger zu sein. Doch seitdem reichte es nur für mickrige weitere neun Zähler.
Von Begriffen wie Talfahrt oder Krise verschließt man in Ahlen dennoch lieber die Augen. Und verweist z.B. auf die Verletztenliste, die ihrerseits Langzeitinvalide wie Miletic, Gibson oder Thioune aufweist. Und auch vor diesem so eminent wichtigen Heimspiel wird Emmerling wohl umbauen müssen, denn mit Pelzer (Schulterprobleme), Kittner (Taub­heitsgefühle im Bein) und Müller (Muskelfaserriss) fehlen mal wieder drei weitere Akteure. Etwas Ausgleich findet durch die Rückkehr des zuvor gesperrten Maul statt, der mithelfen soll, die zuversichtlich aus Hamburg ausgelaufenen Freibeuter das elfte Mal in diesem Jahr zu vesenken.

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