30.06.1954 21:00 Uhr

Walter-Brüder krönen eine Glanzvorstellung

Basel - Im Halbfinale ist vor 56 000 Besuchern im St.-Jakob-Stadion Österreich der Gegner. Die Ballkünstler aus Wien hatten im torreichsten Spiel des Turniers die Schweiz mit 7:5 geschlagen. Zur Halbzeit heißt es nur 1:0, am Ende jedoch 6:1 für die bundesdeutsche Elf.
Das gegen Jugoslawien bewährte Team bleibt fast unverändert, der Lauterer Werner Liebrich spielt Mittelläufer, der genesene Josef Posipal verdrängt seinen HSV-Kollegen Fritz Laband vom Verteidigerposten. Eine halbe Stunde lang dominiert die »Wiener Schule«, dann setzt sich der Lauterer Spielmacher Fritz Walter auf dem Flügel durch, und seine Vorlage verwertet Hans Schäfer (1. FC Köln) in der 33. Minute zur Führung.
In der zweiten Hälfte erleben die Österreicher ihr »grünes Wunder«. Die grün-weiß gewandete deutsche Elf spielt, dank ihrer besseren Kondition auf regentiefem Boden und ihrer Kopfballstärke bei den brandgefährlichen Eckbällen von Fritz Walter, ihren Gegner in Grund und Boden. Hinzu kommt, dass Torhüter Walter Zeman das schlechteste seiner insgesamt 41 Länderspiele abliefert.
Das 2:0 durch den Nürnberger Max Morlock nach Walter-Eckstoß kann Mittelstürmer Erich Probst nach einem Patzer des Düsseldorfer Schlussmanns Toni Turek noch verkürzen, doch als Zeman im Strafraum Schäfer die Beine wegzieht, fällt die Vorentscheidung. Fritz Walter verwandelt in der 57. Minute diesen Elfmeter ebenso sicher wie in der 65. Minute einen weiteren Strafstoß nach einem Zeman-Foul an Rahn.
Zwei Tore von Ottmar Walter, der zunächst eine Ecke verwertet und dann ein Getümmel vor dem Tor ausnutzt, machen in der 61. und der 87. Minute den Sieg perfekt.

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