06.06.1962 03:00 Uhr

Der Trainerfuchs lässt erneut mauern

Santiago - Im letzten Spiel gegen die bereits für das Viertelfinale qualifizierten Südamerikaner sichert sich Deutschland durch Treffer von Horst Szymaniak und Uwe Seeler den Gruppensieg und erspart sich für die nächste Runde einen Umzug nach Arica.
Im mit 68000 Zuschauern fast ausverkauften Estadio Nacional nutzt Deutschland gleich die erste Chance zur Führung. Nachdem Uwe Seeler im Strafraum von Contreras angerempelt wird, zögert Schiedsrichter Davidson keinen Moment und zeigt auf den Elfmeterpunkt. Der bei CC Catania in Italien spielende Szymaniak lässt Torhüter Escuti mit einem Flachschuss keine Chance.
Herberger setzt wie schon in den Spielen zuvor wieder auf eine verstärkte Defensive. Für Engelbert Kraus (Kickers Offenbach) und Willi Giesemann (FC Bayern München) müssen der Augsburger Helmut Haller und Willi Koslowski (FC Schalke 04) weichen. Damit opfert der Trainerfuchs eine attraktive Spielweise zugunsten der Effektivität. Der Erfolg gibt ihm Recht, denn die Chilenen rennen sich bis zur Pause immer wieder fest und kommen zu keiner nennenswerten Torchance.
Nach der Pause ein unverändertes Bild: Chile ist zwar feldüberlegen, kann seine Chancen aber nicht nutzen. In der 78. Minute steht den Deutschen auch noch das Glück zur Seite, als ein Schuss von Landa an der Latte landet.
Dem ersten gefährlichen Angriff in der zweiten Halbzeit entspringt in der 82. Minute der zweite deutsche Treffer. Uwe Seeler (Hamburger SV) köpft eine mustergültige Flanke des Mönchengladbachers Albert Brülls ins Tor – die endgültige Entscheidung. Der Erfolg gegen Chile bedeutet zugleich das vorzeitige Aus für Italien, das sein letztes, aber bereits bedeutungsloses Gruppenspiel gegen die Schweiz mit 3:0 gewinnt.

Der Spielbericht stammt aus "Die Chronik des deutschen Fußballs", die Ihr mit vielen zusätzlichen Infos und Hintergründen auch online bestellen könnt: Chronik des deutschen Fußballs.

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